Hüftsonographie nach Graf
Definition
Die Hüftsonographie nach Graf ist die standardmäßige Ultraschalluntersuchung zum Ausschluss von Hüftfehlbildungen im Säuglingsalter. In der Regel erfolgt sie zur U3, einen Monat nach der Geburt, bei positiver Familienanamnese kann bereits zwei Wochen nach Geburt geschallt werden.
Einteilung
- Typ I: Voll ausgereifte Hüfte - der Erker ist eckig (Erker ist der Übergang von Konkavitiät zur Konvexität, sichtbar durch Schallauslöschung). Das Pfannendach liegt über dem Hüftkopf.
- Typ II: Das Pfannenverhältnis der knöchernen zur knorpeligen Pfanne liegt zu Ungunsten der knöchernen Pfanne. Es wird unterschieden zwischen ausreichendem (IIa+) und mangelhaftem (IIa-, IIb) Typ.
- Typ III: Entspricht einer Hüftkopfluxation - schlechte knöcherne Pfanne, abgeflachter Erker. Das Perichondrium zieht nach kranial.
- Typ IV: Komplette Verdrängung des knorpeligen Pfannendachs nach kaudal - das Perichondrium ist muldenförmig. Über dem Hüftkopf befindet sich kein Knorpel.
Landmarks
Landmarks sind Koordinaten, die standardisiert bei der Sonographie nach Graf beurteilbar sein müssen, um die Schnitte vergleichbar zu machen. Es müssen 3 Landmarks sichtbar sein:
- der Unterrand des Os ilium
- das Labrum acetabulare
- der Schnitt durch das mittlere Pfannendach
Messtechnik
- Grundlinie: Tangente vom obersten Erkerpunkt distal entlang des Os ilium
- Pfannendachlinie: Tangente vom Unterrand des Os ilium zum Erkerumschlagspunkt
- Ausstelllinie (Knorpeldachlinie): Tangente vom Erkerumschlagspunkt durch die Mitte des Labrums
- Beta-Winkel: Zwischen Grund- und Ausstelllinie
- Alpha-Winkel: Zwischen Grund- und Pfannendachlinie
Fachgebiete:
Kinderheilkunde, Orthopädie
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