Screening
Definition
Der Begriff Screening bezeichnet in der Medizin zwei Begriffe:
- Zum einen meint Screening die Vorsorgeuntersuchung nach Gesichtspunkten der Epidemiologie, die bei einem Querschnitt der Bevölkerung durchgeführt wird, beispielsweise eine Koloskopie bei Menschen über 55 Jahren zur Darmkrebsfrüherkennung.
- Zum anderen ist damit eine viele Aspekte umfassende Untersuchung gemeint, die an einem einzigen Menschen stattfindet. Bestehen beispielsweise unspezifische Symptome, wird ein Patient "gescreent", also durchuntersucht. Es werden mehrere Organsysteme in Augenschein genommen, um Krankheiten diagnostizieren oder ausschließen zu können.
Ziele des epidemiologischen Screenings
Die Ziele des Screenings liegen in der Früherkennung von Krankheiten. Dadurch soll es zur Verbesserung der Lebensqualität und Verlängerung der Lebensdauer kommen. Ein Screening kann sowohl der Primärprävention, als auch der Sekundärprävention dienen.
Voraussetzungen
Nicht jede Krankheit kann gescreent werden, dies würde zu viel Geld in Anspruch nehmen. Vielmehr geht es um so genannte Volkskrankheiten, die in bestimmten Populationen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auftreten. Die Krankheit muss also in der Population von Bedeutung sein. Außerdem muss die Krankheit bei früher Erkennung eine bessere Behandelbarkeit besitzen.
Auch die für das Screening auf eine bestimmte Erkrankung angewandten Untersuchungen sollten gewisse Voraussetzungen erfüllen. Das Testverfahren muss eine hohe Sensitivität und Spezifität aufweisen, der Test soll also die gesuchte Erkrankung mit möglichst großer Sicherheit nachweisen oder ausschließen können.
Desweiteren soll der Test zeit- und kostengünstig sein. Als drittes soll die Untersuchung den zu Untersuchenden möglichst wenig belasten (z.B. geringe Strahlenbelastung).
Beispiele
Einige Beispiele für Screening-Untersuchungen sind:
- Mammographie für Brustkrebs
- PAP-Abstrich beim Zervixkarzinom
- Bestimmung des PSA beim Prostatakarzinom
- Koloskopien oder Gastroskopien zur Früherkennung von Karzinomen des Verdauungstrakts (Ösophaguskarzinom, Magenkarzinom, Kolonkarzinom)
- iFOBT als Screening für das Kolonkarzinom
- Risikofaktorenscreening für kardiovaskuläre Erkrankungen
- Messung des Augeninnendruckes zwecks Glaukom-Screening
- Neugeborenenscreening
- Visuelles Screening (kampimetrisch, perimetrisch) zur funktionellen Überprüfung des Gesichtsfelds
Zu beachten ist, dass die GKV nicht die Kosten für alle Screening-Untersuchungen übernimmt.