Volkskrankheit
Definition
Als Volkskrankheit werden im Allgemeinen Krankheiten beschrieben, die mit einer signifikant überdurchschnittlichen Inzidenz und Prävalenz einhergehen. In der Konsequenz fallen Volkskrankheiten gesundheitsökonomisch häufig so deutlich ins Gewicht, dass sie im Fokus der öffentlichen Gesundheitsvorsorge bzw. der Gesundheitspolitik stehen.
Fachmedizinisch entzieht sich der Begriff einer endgültigen Definition.
Hintergrund
Abzugrenzen sind Volkskrankheiten von seltenen Krankheiten ("Orphan Diseases").
Volkskrankheiten werden häufig mit Zivilisationskrankheiten gleichgesetzt, da diese ebenfalls einem zeitlichen und gesellschaftlichen Wandel unterworfen sind. Erstere werden in der Bedeutung eher im Hinblick auf eine kulturell-staatliche Verantwortung verstanden. Letztere werden mit einem individuell-selbstgewählten Lebensstil assoziiert, der kennzeichnend für "Wohlstandsländer" ist.
Im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen Volkskrankheiten konkrete Erkrankungen wie Cholera und Typhus bezeichneten, wird heute diesbezüglich vom Fachbereich Public Health im Aktionsplan "Individualisierte Medizin" die Einteilung in sechs große Forschungsprogramme (siehe Einteilung) vorgenommen.
Einteilung
- Diabetes
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Infektionserkrankungen
- Lungenerkrankungen (COPD)
- Krebserkrankungen
- Neurologisch-degenerative Erkrankungen (Alzheimer, Parkinson, Depression)
- gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)
um diese Funktion zu nutzen.