Zivilisationskrankheit
Synonym: Wohlstandskrankheit
Englisch: civilisatory disease, lifestyle disease
Definition
Als Zivilisationskrankheiten bezeichnet man Erkrankungen, deren Häufigkeit (Inzidenz) einen sehr wahrscheinlichen Zusammenhang mit den Lebensgewohnheiten bzw. -verhältnissen aufweist, wie sie in Industrieländern vorherrschen.
Hintergrund
Der Begriff der "Zivilisationkrankheit" ist insofern missverständlich, als dass eine verbesserte soziale und ökonomische Infrastruktur nicht automatisch Krankheiten nach sich zieht, sondern - im Gegenteil - eine Verbesserung der medizinischen Versorgung bedeutet. Zivilisationskrankheiten werden nicht durch die Zivilisation selbst, sondern durch einen ungesunden, der menschlichen Physiologie nicht entsprechenden Lebenstil verursacht, z.B. durch Bewegungsarmut oder Überernährung.
Beipiele
Der Kreis der Zivilisationskrankheiten ist ebenso unscharf begrenzt wie seine Definition. Man kann ihn enger und weiter fassen, je nachdem welche pathogenetische Bedeutung man den ziviilsationsbedingten Lebensumständen bei einer Erkrankung einräumt:
- Diabetes mellitus (Typ 2)
- Hypertonie
- Adipositas
- Gicht
- degenerative Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Allergien
- Bestimmte Tumoren (z.B. Darmkrebs)
- Divertikulose
- Obstipation
- Karies
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