Mephedron
Synonyme: 4-Methylmethcathinon, 4-MMC, MMC Hammer, Magic, Bubbles, Meow, Meph, Mephe, M-Cat, Badesalz
Englisch: mephedrone
Definition
Mephedron ist die Bezeichnung für ein stark psychoaktives Rauschmittel aus der Gruppe der Amphetamine. Innerhalb dieser Wirkstoffgruppe wird es zu den Cathinon-Derivaten gezählt. Die nicht selten als Partydroge missbrauchte Verbindung wirkt stark entaktogen und stimulierend. Zeitweise war Mephedron als Pflanzendünger im Handel.
Chemie
Mephedron besitzt die Summenformel C11H15NO und wird nach offizieller IUPAC-Nomenklatur als (2RS)-2-(Methylamino)-1-(4-methylphenyl)propan-1-on bezeichnet. Es handelt sich um ein aromatisches Kohlenwasserstoffmolekül - genauer gesagt um ein Keton. Strukturell besteht eine große Ähnlichkeit zu dem Alkaloid Cathinon, Mephedron ist aber am Benzolring und an der Amingruppe methyliert. Fast identisch ist Mephedron außerdem mit Methcathinon, Letzteres besitzt aber keine Methylgruppe am aromatischen Ring. Mephedron liegt bei Zimmertemperatur als weißes bis gelbliches Pulver vor, der Schmelzpunkt liegt bei 66,61 °C und der Siedepunkt bei 269,51 °C. Die molare Masse beträgt 177,24 g/mol. Mephedron liegt als Racemat vor, besitzt also zwei Konstitutionsisomere.
Wirkungsmechanismus
Wie für Amphetamine typisch stimuliert Mephedron die Ausschüttung von Noradrenalin, Serotonin und Dopamin (Monoaminoneurotransmitter) im Gehirn.
Wirkungen
Mephedron wirkt stimulierend, psychotrop, empathogen, vasokonstriktorisch, aphrodisierend und - je nach Dosis - halluzinogen. Direkte Effekte hiervon sind:
- stark gesteigerte Libido
- Rededrang
- Bewegungsdrang
- Wachheit
- Appetithemmung
- Enthemmung
- Müdigkeit, Hunger und Durst werden gehemmt
Anwendungsart
Die Aufnahme erfolgt oral oder nasal. Dabei liegt Mephedron entweder in seiner Ursprungsform als kristallines Pulver oder gepresst in Tablettenform vor.
Indikationen
Es gibt keine medizinische Indikation für Mephedron. Vielmehr ist von ärztlicher Seite aus dringend von einem Konsum abzuraten.
Dosierung
Nasal konsumiert sind geringere Dosen notwendig um einen psychoaktiven Effekt zu erzielen. Die durchschnittliche nasal wirksame Dosis liegt bei etwa 25 - 75 mg. Um die gleiche Wirkung bei oraler Aufnahme zu erzielen, sind etwa 150 - 250 mg nötig. Häufig wird Mephedron zusammen mit dem Amphetamin Methylon konsumiert. Nasal tritt die Wirkung sofort ein. Nach peroraler Aufnahme kommt es nach 45 Minuten bis zwei Stunden zum Wirkungseintritt und die Effekte halten länger an.
Nebenwirkungen
- starke psychische Abhängigkeit
- Übelkeit
- Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Tremor
- Krampf der Kaumuskulatur
- Muskelverspannungen
- Schwindel
- Tinnitus
- Kopfschmerzen
- Nystagmus
- Mydriasis
- Sehstörungen
- Angst
- Erregung
- Verwirrtheit
- Gangstörungen
- Stimmungsschwankungen
- Reizbarkeit
- Depressionen
- Psychosen
- Manie
- Schlafstörungen
- Alpträume
- Hypertonie
- Tachykardie
- Atemstörungen
- Harnverhaltung
- kalte Hände
- Hitzewallungen
- Schleimhautgeschwüre
- Hyperhidrose
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen sind grundsätzlich mit allen anderen psychoaktiven Wirkstoffen möglich. Weiterhin sind Interaktionen mit Sympathomimetika, Parasympatholytika, Antihypertonika und weiteren Substanzen mit Einfluss auf das Herzkreislaufsystem zu bedenken. Eine gleichzeitige Einnahme von MAO-Hemmern oder von SSRI kann zu einem lebensbedrohlichen Serotoninsyndrom oder hypertensiven Notfällen führen.
Kontraindikationen
Grundsätzlich ist von einem Mephedron-Konsum dringendst abzuraten. Zwingende Kontraindikationen sind:
- Unverträglichkeit
- Angina pectoris
- arterielle Verschlusskrankheit
- Koronare Herzkrankheit
- Herzrhythmusstörungen
- Epilepsie
- Schwangerschaft
- Stillzeit
- gleichzeitige Einnahme aller psychoaktiven Arzneistoffe (z. B. Antidepressiva)