logo Einloggen

Methcathinon

Synonyme: Ephedron, JEFF, CAT

1. Definition

Methcathinon ist ein synthetisch hergestelltes Psychostimolans mit enger struktureller Verwandtschaft zu Cathion. Die Verbindung ähnelt von ihrer Wirkung her dem Methamphetamin und ist in Deutschland nach dem BtMG verboten. Der Wirkstoff verfügt über ein starkes Suchtpotential und schädigt bei Langzeitgebrauch insbesondere das Herz-Kreislauf-System. Methcathinon aus unsauberer Herstellung stellt ebenfalls eine große Gefahr für den Konsumenten dar.

2. Chemie

Die stumulierende Verbindung besitzt zwei Konstitutionsisomere, wobei meistens ein 1:1-Racemat verwendet wird. Nach der IUPAC-Nomenklatur wird Methcathinon als 2-Methylamino-1-phenylpropanon bezeichnet; die Summenformel lautet C10H13NO. Es handelt sich um ein aromatisches Kohlenwasserstoffmolekül, das bei Zimmertemperatur in Form eines kristallinen weißen Pulvers vorliegt. Der Schmelzpunkt liegt bei etwa 188 bis 191 °C und die molare Masse beträgt 163,22 g/mol.

3. Synthese

Die Synthese erfolgt durch Oxidation von Ephedrin oder Pseudoephedrin. Als Oxidationsmittel fungiert Kaliumpermanganat. Sollte die Synthese nicht ausreichend ausgeführt oder vorzeitig abgebrochen werden, ist der Anteil an Oxidationsmittel noch sehr hoch und kann im konkreten Fall zu einer Manganvergiftung führen. Das Mangan gelangt in den Blutkreislauf und akkumuliert in den Basalganglien des Gehirns. Folge ist ein teilweise irreversibler Parkinsonismus. Als Unterscheidungsmerkmal zu Morbus Parkinson dient zum Einen der fehlende Ruhetremor und zum Anderen das fehlende Ansprechen auf L-Dopa.

4. Wirkungsmechanismus

Der genaue Wirkungsmechanismus ist noch nicht bekannt. Forschungsergebnisse deutet auf einen, auch auf molekularer Ebene dem Methamphetamin ähnelnden Effekt hin. Es kommt hauptsächlich zu einer stark gesteigerten Ausschüttung der Neurotransmitter Noradrenalin und Dopamin.

5. Konsum

Methcathinon wird meistens oral oder nasal konsumiert. Auch eine Inhalation beim Rauchen ist möglich.

6. Wirkungseintritt

  • Nasal: 10 - 20 min
  • oral: 30 - 40 min
  • geraucht: wenige Sekunden

7. Wirkungen

O. g. Änderung im zentralnervösen Transmitterhaushalt führt zu einer stark anstriebssteigernden Wirkung. Die Konsumenten zeigen einen stark gesteigerten Rededrang, Hyperaktivität bis hin zur Nervosität und einem ständiges Bedürfnis, sich zu bewegen. Weitere Wirkungen sind:

8. Wirkungsdauer

Bei Dosierungen bis rund 30 mg dauer die Wirkung etwa 4 - 6 Stunden, bei mehr als 70 mg um die 24 Stunden.

9. Suchtpotential

Methcathinon verfügt über ein starkes psychisches Abhängigkeitspotential. Die Entzugssymptome bei Langzeitgebrauch entsprechen etwa denen von Methamphetamin und Kokain.

Stichworte: Droge, Kokain, Methamphetamin
Fachgebiete: Pharmakologie

Empfehlung

Shop News Jobs CME Flexa Piccer
NEU: Log dich ein, um Artikel in persönlichen Favoriten-Listen zu speichern.
A
A
A

Teilen Was zeigt hierher Versionsgeschichte Artikel erstellen Discord
Gunnar Römer
Medizinjournalist/in
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung
Letzter Edit:
23.12.2014, 21:27
2.302 Aufrufe
Nutzung: BY-NC-SA
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...