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Synonyme: Fettgewebsabsaugung, Liposuktion
Englisch: liposuction
Die Fettabsaugung ist eine Methode, die in der plastischen Chirurgie bzw. in der so genannten "Schönheitschirurgie" angewendet wird, um das Fettgewebe in bestimmten Körperpartien zu reduzieren und dadurch die sichtbare Körperkontur einer ästhetischen Idealvorstellung anzupassen.
Die Fettabsaugung wird in erster Linie in "Problemzonen" eingesetzt (z.B. Bauch, Gesäß, Oberschenkel), an denen der Patient trotz Diät und Sport nicht so abnehmen kann, dass die aus seiner Sicht ästhetische Körperproportion erreicht wird.
Eine Fettabsaugung kann in Vollnarkose oder mit einer Regionalanästhesie (z.B. Tumeszenzanästhesie) durchgeführt werden. Es werden verschiedene Verfahren eingesetzt, die sich vor allem hinsichtlich der eingesetzten Kanülen und der damit verbundenen Methodik zur Lösung der Fettzellen im Gewebe unterscheiden, z.B.:
Der Behandlungsablauf kann sich je nach der eingesetzten Methode geringfügig unterscheiden. Die bei allen Verfahren notwendigen Schritte sind:
Nach der Hautinzision und dem Einführen der Kanüle wird diese im Fettgewebe fächerförmig vor- und zurückgezogen und die Fettzellen dadurch mechanisch aus ihrem Verbund gelöst. Die Absaugung im betroffenen Abschnitt sollte möglichst gleichmäßig und in einer Schicht erfolgen, um eine Stufenbildung oder Asymmetrien zu vermeiden.
Die Nachbehandlung umfasst eine gleichmäßige Dauerkompression des behandelten Körperbezirks mittels Verband, Mieder oder Gurten. Dadurch werden die Haut und das subkutane Gewebe in eine Position gebracht, in der sie anheilen sollen. Man spricht hier auch von einer "Modellierung" des Gewebes. Je nach Ausdehnung und Areal muss man von einer Nachbehandlungsdauer von 2-3 Wochen mit ständiger Kompression und anschließenden 2-3 Wochen mit teilweiser Kompression ausgehen.
Je nach Areal, Methode (und Arzt) bestehen unterschiedliche Risiken.
Der häufigste Fehler bei der Fettabsaugung besteht darin, zu viel oder zu ungleichmäßig abzusaugen. Im Anschluss an den Heilungsprozess kommt es dann zur Ausbildung narbiger Einziehungen, die sich als Dellen bzw. Furchen bemerkbar machen und eine Verschlechterung des kosmetischen Ergebnisses bedeuten.
In Einzelfällen kann es zu einer Hyperpigmentierung der Haut über dem Absaugareal kommen. Dieses Phänomen entsteht, wenn nach der Behandlung UV-Strahlung auf das gereizte Hautareal trifft oder trophische Störungen der Haut vorliegen.
Bei Absaugung zwischen Unterbauch und Knöchel besteht ein erhöhtes Risiko einer Venenthrombose mit konsekutiver Lungenembolie. Daher wird eine Thromboseprophylaxe mit Heparin und eine schnelle postoperative Mobilisierung empfohlen.
Durch die Absaugkanülen kann es zur Zerreißung von Blutgefäßen kommen, die zur Bildung ausgedehnter Hämatome führt. Die Verwendung von Vasokonstriktiva in der Tumeszenzlösung und die anschließende Kompressionsbehandlung kann das Risiko von Blutungen verringern.
Durch die Verschleppung von Bakterien in das Unterhautgewebe besteht das Risiko von Infektionen. Eine präventive Gabe von Antibiotika während oder unmittelbar nach der Operation verringert das Infektionsrisiko.
Ein Sekretaustritt an den Inzisionsstellen ist für 1-3 Tage normal. Narbenbildung tritt im Bereich der Inzisionen auf. Hautnekrosen werden v.a. bei der Verwendung von Ultraschallkanülen beobachtet.
Tags: Fett, Fettgewebe
Fachgebiete: Plastische u. ästhetische Chirurgie
Diese Seite wurde zuletzt am 25. Februar 2021 um 10:43 Uhr bearbeitet.
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