Abdominoplastik
Synonyme: Abdominalplastik, Bauchdeckenplastik, Bauchdeckenstraffung
Definition
Die Abdominoplastik ist ein plastisch-chirurgischer Eingriff zur Bauchdeckenstraffung. Er wird zur Konturverbesserung im Bereich des Bauches eingesetzt. Der Eingriff wird in Allgemeinanästhesie durchgeführt.
Indikationen
- Haut- und Fettgewebsüberschuss am Bauch (z.B. nach Schwangerschaft, massiver Gewichtsreduktion)
- Vorwölbung des Bauches
- Rektusdiastase
- Intertrigo in der Unterbauchfalte
- Ulzerationen im Fettschürzenbereich
Kontraindikationen
- starkes Übergewicht
- Gerinnungsstörungen, Einnahme von Gerinnungshemmern
- nicht eingestellter Diabetes
- relativ: Nikotinkonsum
- schlechter Allgemeinzustand
Vorbereitung
Im Stehen, Liegen und Sitzen wird durch den Pinchtest der Hautüberschuss und die Menge des subkutanen Fettgewebes ermittelt. Im Anschluss daran wird die Schnittführung eingezeichnet. Die Mittellinie wird vom Xiphoid abwärts bis zur Symphyse gezogen, ggf. wird die Rektusdiastase markiert. Die Schnittführung (z.B. w-Linie, gull-wing, Skinline-incision) hängt vom Ausmaß des Gewebsüberschusses ab.
Aufklärung
Da es sich um einen elektiven, ästhetischen Eingriff handelt, muss der Patient genauestens über die Risiken aufgeklärt werden. Dazu zählen:
- Blutungen
- Infektionen
- Nekrosen
- Wundheilungsstörungen
- Sensibilitätsstörungen im OP-Gebiet
- Bauchasymmetrie
- Narben (ggf. Keloidbildung)
Durchführung
Nach Waschen und Desinfektion des OP-Gebietes wird der sich in Rückenlage befindende Patient nach kranial, lateral und kaudal abgedeckt. Die Mittellinie und die geplante Inzision wird eingezeichnet. Anschließend erfolgt der Hautschnitt. Nach Durchtrennung der Scarpa'schen Faszie werden scharfe Haken eingesetzt und ein Zug nach oben ausgeübt. Anschließend wird bis zur Muskelfaszie präpariert. Im Anschluss wird der Nabel umschnitten. Bei Abpräparation nach kranial ist auf Perforatoren zu achten. Die Blutstillung kann z.B. mit Elektrokauter vorgenommen werden. Nun wird ggf. eine Rektusdiastase dargestellt und vernäht.
Nach Umlagerung des Patienten in eine Position mit erhöhtem Oberkörper wird der Hautüberschuss ermittelt und das zu resezierende Gewebe angezeichnet. Dieses wird im Anschluss symmetrisch reseziert. Abschließend muss der Nabel noch neu positioniert werden. Dafür wird die Haut umgekehrt U-förmig im Nabelbereich inzidiert und der Nabel mit 5 Einzelknopfnähten eingepasst. Nach Redon-Einlage (z.B. 10er Redon) kann die Wunde mit 2-schichtigem subkutanem Wundverschluss verschlossen werden und ein Bauch-Kompressionsverband angelegt werden. Der Nabel wird mit Fettgaze, Kugeltupfer und Pflaster versorgt.
Gegebenenfalls kann man den Eingriff kombiniert mit einer Fettabsaugung als Lipoabdominoplastik durchführen.
Nachsorge
Postoperativ ist eine regelmäßige Wundkontrolle durchzuführen. Für 8 Wochen sollte das Tragen von schweren Lasten vermieden werden. Sportliche Aktivitäten wie Radfahren oder Schwimmen können nach 14 Tagen wieder aufgenommen werden, joggen und Fitnessübungen nach 6-8 Wochen, Bauchmuskeltraining darf frühestens ab 3 Monaten begonnen werden. Direkte Sonneneinstrahlung ist für ein halbes Jahr zu vermeiden (hohen Lichtschutzfaktor verwenden), da es sonst zu einer störenden Narbenpigmentierung kommen kann.