Rektusdiastase
Englisch: diastasis recti, rectus abdominis diastasis
Definition
Die Rektusdiastase bezeichnet ein beidseitiges Auseinanderweichen des Musculus rectus abdominis im Bereich der Linea alba nach lateral. Eine Rektusdiastase ist per definitionem keine Hernie, da sie keinen Bruchring bzw. Fasziendefekt aufweist.
Ätiologie
Bei der Rektusdiastase ist die Linea alba in Folge starker Überdehnung der Bauchwand verbreitert. Die häufigsten Ursachen einer Rektusdiastase sind:
Des Weiteren ist eine angeborene Rektusdiastase möglich, z.B. im Rahmen eines Edwards-Syndroms.
Im Neugeborenenalter ist eine Rektusdiastase physiologisch.
Klinik
Die Musculi recti beider Seiten klaffen im Bereich der Linea alba auseinander. Dadurch wölben sich die abdominellen Organe bei Erhöhung des intraabdominellen Druckes durch die Bauchdecke hervor. In der Regel bestehen außer kosmetisch-ästhetischen, keine weiteren Beschwerden.
Im Vergleich zu Hernien ist eine Inkarzeration bei der Rektusdiastase äußerst unwahrscheinlich, da die Muskulatur großflächig und weit auseinanderklafft.
Differenzialdiagnosen
Therapie
Eine Rektusdiastase wird meist konservativ therapiert. Die Maßnahmen umfassen ein Training der Bauchmuskulatur und das Tragen eines Korsetts.
Eine chirurgische Therapie (Rektusscheidenraffung) ist nur bei Komplikationen oder aus ästhetischen Gründen zu erwägen. Sie besteht in einer straffen Naht der Rektusscheide, eventuell mit Dopplung der Faszie und/oder Netzimplantation. Rezidive sind jedoch häufig.
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