(Weitergeleitet von Hyperhidrosis)
von griechisch: hidros - Schweiß
Synonym: Hyperhidrosis
Englisch: hyperhidrosis
Mit dem Begriff Hyperhidrose, auch Hyperhidrosis, bezeichnet man eine unphysiologisch starke Schweißbildung.
Das Gegenteil der Hyperhidrose ist die Anhidrose.
Um lebenswichtige Körperfunktionen (z.B. Kreislauf, Atmung, Verdauung) aufrechtzuerhalten, muss ständig Energie aus Nährstoffen umgesetzt werden. Dadurch entsteht Wärme. Diese Verbrennungswärme wird teilweise durch Abstrahlung, überwiegend aber durch Schwitzen abgegeben. Schwitzen ist also im Rahmen der Thermoregulation überlebenswichtig.
Schweiß wird in den Schweißdrüsen produziert. Es gibt zwei Drüsenarten:
Frischer Schweiß ist geruchlos. Der charakteristische Schweißgeruch kommt durch Hautbakterien zustande, die sich im feuchtwarmen Milieu, insbesondere dem der Achselhöhle, gut vermehren können. Unterschiedliche Hautbakterienarten sowie die Ausscheidung von Hormonabbauprodukten führen dazu, dass Frauen- und Männerschweiß unterschiedlich riecht. Inwieweit dem auch eine Bedeutung als Sexuallockstoff zukommt ist umstritten.
Die produzierte Schweißmenge hängt nicht nur von Außentemperatur und körperlicher Aktivität, sondern auch von emotionalen Faktoren ab. Angst, Schmerzen, sexuelle Erregung erhöhen die apokrine Schweißbildung. Steuerungshormon ist hier vorwiegend das Adrenalin. Da Adrenalin auch gefäßverengend wirkt, sinkt die Hautdurchblutung.
Eine Hyperhidrose lässt sich nach mehreren Gesichtspunkten unterteilen:
Eine Sonderform der Hyperhidrose mit besonders starker Geruchsbildung ist die Bromhidrose.
Bei der primären Hyperhidrose lassen sich die genauen Ursachen zwar nicht feststellen, sie wird aber häufig durch die gleichen Faktoren getriggert wie das physiologische Schwitzen. Dafür ist jedoch ein deutlich geringerer Schwellenreiz notwendig. Mögliche Auslöser sind:
Die sekundäre Hyperhidrose kommt als Begleitsymptom bei einer Vielzahl internistischer und neurologischer Krankheitsbilder vor, z.B.:
Bei der Beurteilung einer Hyperhidrose muss man berücksichtigen, dass die Übergänge zwischen normalem und gesteigertem Schwitzen fließend sind. Die individuelle Ausprägung und der Leidensdruck können sehr unterschiedlich sein. Eine Hyperhidrose kann sich diskret durch ein Gefühl unangenehmer Feuchtigkeit ausdrücken, oder durch auffälliges "nasses" Schwitzen mit Flecken auf der Kleidung.
Die sekundäre Hyperhidrose wird durch Therapie der Grunderkrankung behandelt.
Bei primärer Hyperhidrose kommen folgende Maßnahmen in Betracht:
Tags: Drüse, Hypersekretion, Schweiß, Sekretion
Fachgebiete: Dermatologie, Physiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 26. Februar 2022 um 09:43 Uhr bearbeitet.
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