Leber (Radiologie): Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Leber''' ist das größte [[Parenchymatös|parenchymatöse]] [[Organ]] des menschlichen Körpers und spielt eine zentrale Rolle im [[Stoffwechsel]], der [[Entgiftung]] und der [[Synthese]] lebenswichtiger Substanzen. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit und komplexen [[Anatomie]] ist die radiologische [[Bildgebung]] der Leber essenziell, um [[Pathologisch|pathologische]] Veränderungen zu identifizieren, Erkrankungen zu klassifizieren und therapeutische Entscheidungen zu treffen.  
Die '''Leber''' ist das größte [[Parenchymatös|parenchymatöse]] [[Organ]] des menschlichen Körpers und spielt eine zentrale Rolle im [[Stoffwechsel]], der [[Entgiftung]] und der [[Synthese]] lebenswichtiger Substanzen. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit und komplexen [[Anatomie]] ist die radiologische [[Bildgebung]] der Leber essenziell, um [[Pathologisch|pathologische]] Veränderungen zu identifizieren, Erkrankungen zu klassifizieren und therapeutische Entscheidungen zu treffen.  

Version vom 24. Januar 2025, 14:41 Uhr

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Definition

Die Leber ist das größte parenchymatöse Organ des menschlichen Körpers und spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel, der Entgiftung und der Synthese lebenswichtiger Substanzen. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit und komplexen Anatomie ist die radiologische Bildgebung der Leber essenziell, um pathologische Veränderungen zu identifizieren, Erkrankungen zu klassifizieren und therapeutische Entscheidungen zu treffen.

Hintergrund

Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) dienen der Diagnostik und dem Management von Lebererkrankungen. Sie ermöglichen nicht nur eine detaillierte Darstellung der Leberanatomie, sondern auch die Differenzierung zwischen benignen und malignen Läsionen sowie die Beurteilung von funktionellen und vaskulären Veränderungen. Dieser Artikel befasst sich primär mit der CT und MRT.

Anatomie

Anhand der Couinaud-Klassifikation wird die Leber in acht Segmente eingeteilt. Die vertikalen Ebenen verlaufen entlang der Lebervenen, die horizontale Ebene entlang der rechten und linken Pfortader. Dieses Verständnis ist besonders wichtig aufgrund der Fortschritte in der chirurgischen und interventionellen Therapie von Lebererkrankungen.

Fibropolyzystische Erkrankungen

Während der embryonalen Entwicklung können eine Vielzahl an Anomalien in der sogennanten Duktusplatte auftreten, die die Pfortader beim Fötus umgibt. Je nachdem, in welchem Stadium der fetalen Entwicklung diese Defekte auftreten, können verschiedene häufige und seltene Anomalien der Leber und des Gallensystems entstehen, darunter kongenitale Leberfibrose, polyzystische Lebererkrankung, Caroli-Krankheit und Gallengangshamartome (Von-Meyenburg-Komplexe).

CT- und MRT-Protokolle

Untersuchungen zur Beurteilung diffuser oder fokaler Lebererkrankungen erfolgen in der Regel mehrphasisch, wobei Bilder zu verschiedenen Zeitpunkten während und nach der intravenösen Bolusinjektion eines Kontrastmittels akquiriert werden:

  • nativ: Für die Beurteilung von Steatose und Hämochromatose sowie auch von Verkalkungen oder Einblutungen. Bei der MRT ist die T1w-Gradientenecho-Sequenz mit In-Phase- und Opposed-Phase-Sequenzen essentiell. Bei der Steatose findet sich ein Signalabfall in der Opposed-Phase-Sequenz bzw. eine Dichteabnahme in der CT. Bei der Hämochromatose findet sich ein Signalverlust in Sequenzen mit längerer Echozeit bzw. eine erhöhte Dichte im CT.
  • früh-arterielle Phase (ca. 15-25 Sekunden post injectionem): optimal zur Darstellung der Anatomie der Leberarterien. Wenig geeignet zur Detektion von fokalen Raumforderungen.
  • spät-arterielle Phase (ca. 35-45 s): gut geeignet zur Darstellung hypervaskularisierter Lebertumore (z.B. HCC, FNH, hypervaskularisierte Metastasen).
  • portal-venöse Phase (ca. 60-70 s): essentielle Phase zur Darstellung der meisten fokalen Leberläsionen sowie der Leber- und Portalvenen.
  • Spätphase (ca. 5-10 Minuten): wichtig zur Differenzierung zwischen Washout bei hypervaskularisierten Tumoren (z.B. HCC) und persistierendem Enhancement (z.B. bei CCC)

Besonderheiten:

Pathologien

Die Charakterisierung von Lebererkrankungen und fokalen Leberläsionen erfolgt anhand von Größe, Form, Vaskularität ubd der Dichte bzw. Signalintensität. Die meisten fokalen Leberläsionen erscheinen hypodens im Vergleich zu kontrastmittelaufnehmendem Lebergewebe.

Raumforderung mit zentraler oder ekzentrischer Narbe

Häufig
weniger häufig

Fokale Läsion mit Einblutung

Häufig
  • Posttraumatische Läsion
  • Adenom
  • Zyste
weniger häufig

Läsion mit Kapselretraktion

Häufig
weniger häufig

Fetthaltige Raumforderung

Häufig
weniger häufig
selten

Zystische Raumforderung

Häufig
weniger häufig

Multiple hypodense Läsionen

Häufig
  • Metastasen
  • Lymphom
  • Zysten
  • Hämangiom
  • Multifokale Fettinfiltration
  • Abszesse
  • HCC
  • Sarkoidose
weniger häufig

Läsionen mit Kapsel oder Halo im MRT

Häufig
  • Metastasen
  • Abszesse
  • HCC
  • Hämatom
weniger häufig
  • Adenom
  • Echinokokkus-Zyste
  • Amöbenabszess
  • FNH
  • Noduläre regenerative Hyperplasie

Fokale hyperdense Raumforderungen im nativen CT

Häufig
  • zirrhotische Regeneratknoten
  • jegliche Raumforderungen bei einer Fettleber
  • fokale Ausspaarungen bei Fettleber
  • Metastase
  • Hämatom
weniger häufig
  • Einblutung z.B. bei Adenom oder HCC
  • Verkalkungen z.B. bei Hämangiom oder fibrolamellärem HCC
  • Pseudotumor (Budd-Chiari-Syndrom, PSC)

Periportale Aufhellungen oder Ödem

Häufig
weniger häufig

Diffuse Dichteminderung der Leber

Häufig
  • Steatose
weniger häufig

Literatur