Kontrastmittelphase
Definition
Als Kontrastmittelphasen werden bei der Computertomographie (CT) verschiedene Aufnahmen zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach intravenöser Kontrastmittelinjektion bezeichnet. Die optimale Kontrastierung ist notwendig für eine adäquate radiologische Beurteilung. Je nach Fragestellung sind unterschiedliche Kontrastmittelphasen sinnvoll.
Einteilung
Die Kontrastmittel-gestützte CT (CECT) dient der Detektion einer Pathologie durch Erhöhung des Kontrastes zwischen der Läsion und den normalen umgebenden Strukturen. Grundsätzlich werden folgende Phasen unterschieden:
- natives CT (NECT):
- früh-arterielle Phase (15-20 Sekunden post injectionem oder direkt nach Bolustracking): Kontrast ist (noch) lediglich in den Arterien.
- spät-arterielle Phase (35-40 Sekunden p.i. oder 15-20 Sekunden nach Bolustracking): Enhancement von arteriell-versorgten Strukturen (z.B. Pankreas, Milz, Nierenkortex, Gastrointestinaltrakt). Wird z.T. auch als frühe portalvenöse Phase bezeichnet, da ein gewisses Enhancement der Pfortader bereits erkennbar ist.
- hepatische oder späte portalvenöse Phase (70-80 Sekunden p.i. oder 50-60 Sekunden nach Bolustracking): Enhancement des Leberparenchyms aufgrund der Blutversorgung über die Pfortader. Geringes Enhancement der hepatischen Venen.
- nephrogene Phase (100 Sekunden p.i. oder 80 Sekunden nach Bolustracking): Enhancement des gesamten Nierenparenchyms.
- Spätphase oder urographische Phase (6-10 Minuten p.i. oder 6-10 Minuten nach Bolustracking): Wash-Out in allen abdominellen Strukturen außer in fibrotischem Gewebe, den Nieren und den harnableitenden Harnwegen.
Die Zeitangaben variieren je nach patientenbezogenen sowie gerätetechnischen Faktoren.
Indikationen
Im Folgenden werden beispielhaft Indikationen bzw. erkennbare Pathologien in den einzelnen Phasen aufgelistet:
- Nativ:
- Kalzifikationen
- Nieren-/Uretersteine
- Fett in Lebertumoren, Nebennierenadenomen oder Myelolipomen
- Fat-Stranding (z.B. bei Appendizitis, Divertikulitis)
- Früh-arteriell:
- Aortendissektion
- Arterielle Blutung
- Spät-arteriell:
- Hypervaskularisierte Leberläsionen (Hepatozelluläres Karzinom, Fokale noduläre Hyperplasie, Leberzelladenom, Leberhämangiom)
- Adenokarzinom oder Insulinom des Pankreas
- Darmischämie
- Hepatisch:
- Hypovaskularisierte Leberläsionen (Leberzyste, Leberabszess, die meisten Lebermetastasen)
- Nephrogen:
- Urographisch:
- Cholangiozelluläres Karzinom
- Fibrotische Lebermetastasen (v.a. Mammakarzinom)
- Urothelzellkarzinom
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