Hypervitaminose D: Unterschied zwischen den Versionen

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==Definition==
==Definition==
Die '''Hypervitaminose D''' ist eine [[Überdosierung]] von [[Vitamin D]]-assoziierten [[Verbindung]]en wie [[Calcitriol]] und [[Cholecalciferol]]. Sie kann zu schweren, mitunter lebensbedrohlichen [[Symptom]]en führen.
Als '''Hypervitaminose D''' bezeichnet man eine Überversorgung des Körpers mit [[Vitamin D]]. Sie muss nicht zwingend mit einer [[Intoxikation]] einhergehen. Die Hypervitaminose D ist das Gegenteil eines [[Vitamin-D-Mangel]]s mit ebenfalls charakteristischen Symptomen.


Im Gegensatz dazu steht ein [[Vitamin-D-Mangel]] mit ebenfalls charakteristischen Symptomen.  
*[[ICD10]]-Code: E67.3


[[ICD10]]-Code: E67.3
==Ätiologie==
Eine Hypervitaminose D entsteht meist durch eine [[Überdosierung]] von Vitamin D-Präparaten, z.B. durch Einnahme von [[Nahrungsergänzungsmittel]]n oder zur Therapie eines sekundären [[Hyperparathyreoidismus]]. Eine [[alimentär]]e Hypervitaminose D ist nicht möglich.  


==Ursachen==
Erhöhte [[Calcitriol]]-Spiegel können auch bei primärem Hyperparathyreoidismus oder bei einigen [[granulomatös]]en Erkrankungen (z.B. [[Sarkoidose]], [[Tuberkulose]]) auftreten.  
Eine Hypervitaminose D entsteht meist durch eine [[Überdosierung]] von Vitamin D-Präparaten, z.B. durch Einnahme von [[Nahrungsergänzungsmittel]]n oder im Rahmen einer [[Osteoporose]]-Behandlung. Eine [[alimentär]]e Hypervitaminose D ist selten. Die Überdosierung ist möglich, da Vitamin D fettlöslich ist und nicht ohne weiteres wieder ausgeschieden wird. Dies steht im Gegensatz zu wasserlöslichen Vitaminen, die im Allgemeinen toleranter gegenüber höheren Dosierung sind - auch wenn hier ebenso Überdosierungen vorkommen.


==Pathogenese==
==Pathophysiologie==
===Calcitriol===
Die Symptome einer Hypervitaminose D entstehen durch die erhöhte Wirkung von Calcitriol (1,25-Dihydroxycholecalciferol), dem aktiven Metaboliten von [[Calciol|Vitamin D<sub>3</sub>]]. Er induziert eine vermehrte [[intestinal]]e und [[renal]]e [[Kalzium]]resorption. Nach Bindung an den [[Vitamin-D-Rezeptor]] führt Calcitriol zu einer vermehrten [[Transkription]] entsprechender [[Gen|Zielgene]]. Dadurch wird z.B. die [[Expression]] von [[Calbindin]] und der [[basolateral]]en Kalzium-ATPase [[(PMCA1b]]) der [[Enterozyt]]en erhöht. Darüber hinaus stimuliert Calcitriol die [[Phosphat]]resorption im [[Gastrointestinaltrakt]]. Hierbei spielt die gesteigerte Expression eines [[Natrium-Phophat-Cotransporter]]s eine wichtige Rolle. Außerdem kommt es durch Stimulation der [[Osteoklast]]en zur Kalziummobilisierung aus dem [[Knochen]]. Die Folge ist eine Knochenentkalkung bzw. langfristig eine [[Osteoporose]]. Das freigesetzte Kalzium muss renal ausgeschieden werden. Nach Versagen einer kompensatorischen [[Hyperkalzurie]] und [[Polyurie]] entsteht eine [[Hyperkalzämie]]. Langfristig kann es zur Ausfällung von Kalziumphosphat und zur [[Nephrokalzinose]] mit [[Nierenversagen]] führen. [[Kalzifikation]]en sind auch in anderen Organen möglich ([[Blutgefäß]]e, [[Herz]], [[Lunge]], Knochen)
Calcitriol (1,25-Dihydroxycholecalciferol) induziert sowohl [[Calbindin]] als auch die Kalzium-ATPase [[(PMCA]]) der [[Enterozyt]]en. Dadurch wird im Darm vermehrt Kalzium resorbiert. Darüber hinaus stimuliert Calcitriol die [[Phosphat]]resorption im [[Gastrointestinaltrakt]]. Hierbei spielt die gesteigerte Expression eines [[Natrium-Phophat-Symporter|Na<sup>+</sup>/P<sub>i</sub>-Symporters]] eine wichtige Rolle.  


Durch zu hoch dosierte Gabe von Vitamin-D-Präparaten kommt es zu einer Mobilisierung von Kalzium und Phosphat aus dem Knochen, da Calciferole die Differenzierung der [[Osteoklast]]en fördern. Nettoeffekt ist eine [[Hyperkalzämie]], die zu Kalkablagerungen in Gefäßen ([[Tunica media]]) und anderen Geweben führen kann. Im Knochen Da Ca<sup>2+</sup> über die Nieren ausgeschieden wird, kommt es zudem zur [[Hyperkalzurie]]. In Extremfällen erreicht Kalzium im Nierentubulus eine so hohe Konzentration, dass es in den Tubuli als [[Kalziumphosphat]] ausfällt und eine [[Nephrokalzinose]] hervorruft. Dann kann ein [[Nierenversagen]] drohen.
Die inaktiven Vorstufen von Calcitriol ([[Cholecalciferol]] und [[Calcidiol]]) können ebenfalls zu den gleichen Pathomechanismen führen, jedoch sind zur Stimulation des Vitamin-D-Rezeptors deutlich höhere Dosierungen erforderlich.


===Cholecalciferol===
==Grenzwerte==
Cholecalciferol ist eine inaktive Vorstufe des Calcitriols. Es induziert bei Überdosierung die gleichen Pathomechanismen, allerdings sind zur Stimulation des [[Vitamin-D-Rezeptor]]s deutlich höhere Dosierungen erforderlich.  
Eine Überversorgung mit Vitamin D wird definiert durch einen Calcidiol-Serumspiegel von über 400 nmol/l bzw. 160 ng/ml.
 
Die Überdosierung kann [[akut]] oder [[chronisch]] erfolgen. Akut tritt sie bei Einzelgabe beim Erwachsenen ab etwa 50 mg, entsprechend 2.000.000 [[IE]] ein.  


==Grenzwerte==
Angaben zur maximalen Dosis, die bei chronischer Einnahme zu einer Intoxikation führt, variieren in der Literatur. Die [[Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit]] (EFSA) hat die täglich tolerierbare Gesamtzufuhrmenge wie folgt festgelegt:<ref>EFSA [https://www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/pub/2813], abgerufen am 28.04.2020</ref>
Die Überdosierung kann [[akut]] oder [[chronisch]] erfolgen. Sie tritt mittels Einzelgabe beim Erwachsenen ab etwa 50 mg, entsprechend 2.000.000 [[IE]] ein. Der kritische Grenzwert bei der Langzeiteinnahme von Vitamin D liegt bei 10.000 IE. Für eine chronische Überdosierung sind täglich 1–2 mg, entsprechend 40.000 IE,  über mehrere Monate notwendig. Das ist das über 200fache der empfohlenen Tagesdosis.
* Kinder im ersten Lebensjahr: 1.000 [[IE]]/d (25 µg/d)
* Kinder bis zum 10. Lebensjahr:  2.000 IE/d (50 µg/d)
* ab dem 10. Lebensjahr: 4.000 IE/d (100 µg/d)
Diese tolerierbaren Gesamtzufuhrmengen pro Tag beziehen sich auf die Vitamin-D-Zufuhr aus allen Lebensmitteln (einschließlich Vitamin-D-Präparate und angereicherte Lebensmittel). Vermutlich ist eine Intoxikation jedoch erst bei deutlich höheren Dosen zu erwarten.  


==Symptome==
==Symptome==
Die Symptome der Hypervitaminose D sind in erster Linie durch die erhöhte Kalziumkonzentration im Blut bedingt. Zu ihnen gehören:
Die Symptome der akuten Hypervitaminose D sind in erster Linie durch die erhöhte Kalziumkonzentration im Blut bedingt. Zu ihnen gehören zunächst:
* [[Allgemeinsymptom]]e ([[Müdigkeit]], [[Anorexie]], [[Gewichtsabnahme]], [[Pruritus]])
* [[Polyurie]] und [[Hyperkalzurie]] mit [[Polydipsie]] und [[Dehydration]]
* Gastrointestinale Symptome ([[Erbrechen]], [[Übelkeit]], [[Bauchschmerzen]], [[Obstipation]])
* [[Allgemeinsymptom]]e: [[Müdigkeit]], [[Anorexie]], [[Gewichtsabnahme]], [[Pruritus]]
* [[Polyurie]]
* [[gastrointestinal]]e Symptome: [[Erbrechen]], [[Übelkeit]], [[Bauchschmerzen]], [[Obstipation]]
* [[Polydipsie]]
* [[Dehydration]]
* [[Arterielle Hypertonie|Hypertonie]]
* [[Arterielle Hypertonie|Hypertonie]]
* [[Arrhythmie]]
* [[Arrhythmie]]
* Neurologische Symptome ([[Schwindel]], [[Kopfschmerzen]], [[Tinnitus]], [[Muskelschwäche]], [[Tremor]], [[Desorientierung]])
* [[neurologisch]]e Symptome: [[Schwindel]], [[Kopfschmerzen]], [[Tinnitus]], [[Muskelschwäche]], [[Tremor]], [[Desorientierung]]
Bei Schädigung der Nieren treten zusätzlich Symptome einer [[Niereninsuffizienz]] auf.


==Diagnose==
Eine chronische Vitamin D-Intoxikation führt weiterhin zu:
Labordiagnostisch finden sich folgende Veränderungen:
* Osteoporose
* Hyperkalzämie
* Kalzifikationen der Gefäße und Weichteile
* [[Nephrolithiasis]]
* [[Niereninsuffizienz]]
 
==Diagnostik==
Labordiagnostisch finden sich i.d.R. folgende Veränderungen:
* Hyperkalzurie
* Hyperkalzurie
* 25(OH)Vitamin-D-Konzentration stark erhöht
* erniedrigter [[Parathormon]]-Spiegel
* erniedrigter [[Parathormon]]-Spiegel
* Hyperkalzämie
* Calcidiol-, Calcitriol- oder [[Pharmakon]]-Konzentration stark erhöht


==Therapie==
==Therapie==
Die Therapie ist abhängig von der Schwere der Symptome. Basismaßnahmen bei leichter Hyperkalzämie sind die Unterbrechung der Vitamin-D-Zufuhr und die Senkung der Kalziumaufnahme (kalziumarme Diät). Bei rechtzeitigem Absetzen der Vitamin-D-Zufuhr sind die o.a. Symptome [[reversibel]].
Die Therapie ist abhängig von der Schwere der Symptome. Basismaßnahmen bei Hypervitaminose D bzw. leichter Intoxikation sind
* Unterbrechung der Vitamin-D-Zufuhr und kalziumarme Diät
* Korrektur einer [[Dehydratation]] und Erhöhung der Trinkmenge
* ggf. Gabe von kalziumsparenden [[Diuretikum|Diuretika]]


Eine schwere Hyperkalzämie erfordert eine forcierte [[Diurese]] durch gleichzeitige [[Hydratation]] und [[Diuretika]]gabe bei laufender Bestimmung der [[Serumelektrolyt]]e. Ergänzend werden [[Kortikosteroid]]e, [[Calcitonin]] und/oder [[Mithramycin]] gegeben. Ist keine Flüssigkeitsgabe möglich, kann eine [[Hämodialyse]] oder [[Peritonealdialyse]] notwendig sein.
Eine schwere Hyperkalzämie (> 3,5 mmol/l) erfordert eine sofortige stationäre Aufnahme mit:
* forcierter [[Diurese]] durch gleichzeitige Gabe von Flüssigkeit (bis 5 l/d) und [[Schleifendiuretikum|Schleifendiuretika]] unter Kontrolle der [[Serumelektrolyt]]e
* [[Glukokortikoid]]en
* ggf. [[Calcitonin]]  
* bei [[Anurie]] bzw. Misserfolg ist eine [[Dialyse]] mit calciumfreiem [[Dialysat]] notwendig


==Prophylaxe==
==Prophylaxe==
Zur Vermeidung von Hyperkalzämien müssen bei der Einleitung einer Behandlung mit Vitamin D oder  seinen Derivaten stets Kontrollen des [[Serumkalzium]]s durchgeführt werden.
Zur Vermeidung von Hyperkalzämien müssen bei der Einleitung einer Behandlung mit Vitamin D oder  seinen [[Derivat]]en stets Kontrollen des [[Serumkalzium]]s durchgeführt werden.


==Literatur==
==Literatur==
*[http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17218831 Vitamin D and vascular calcification ]
* Zitterman A et al. [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17218831 Vitamin D and vascular calcification], Curr Opin Lipidol. 2007;18(1):41–46, abgerufen am 28.04.2020
*[http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19442619 Vitamin D and vascular calcification in chronic kidney disease]
* Mizobuchi M et al. [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19442619 Vitamin D and vascular calcification in chronic kidney disease], Bone. 2009;45 Suppl 1:S26–S29, abgerufen am 28.04.2020
*[http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18562594 Vitamin D and osteogenic differentiation in the artery wall]
* Hsu JJ [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18562594 Vitamin D and osteogenic differentiation in the artery wall], Clin J Am Soc Nephrol. 2008;3(5):1542–1547, abgerufen am 28.04.2020
 
==Quellen==
<references/>
[[Fachgebiet:Endokrinologie u. Diabetologie]]
[[Fachgebiet:Endokrinologie u. Diabetologie]]
[[Fachgebiet:Ernährungsmedizin]]
[[Fachgebiet:Ernährungsmedizin]]
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[[Fachgebiet:Toxikologie]]
[[Fachgebiet:Toxikologie]]
[[Tag:Calcitriol]]
[[Tag:Calcitriol]]
[[Tag:Nahrungseränzungsmittel]]
[[Tag:Osteoporose]]
[[Tag:Osteoporose]]
[[Tag:Vitamin D]]
[[Tag:Vitamin D]]
[[Tag:Überdosierung]]
[[Tag:Überdosierung]]
[[Kategorie:Nahrungsergänzungsmittel]]

Aktuelle Version vom 5. Juli 2023, 17:40 Uhr

Synonyme: Vitamin-D-Hypervitaminose, D-Hypervitaminose

Definition

Als Hypervitaminose D bezeichnet man eine Überversorgung des Körpers mit Vitamin D. Sie muss nicht zwingend mit einer Intoxikation einhergehen. Die Hypervitaminose D ist das Gegenteil eines Vitamin-D-Mangels mit ebenfalls charakteristischen Symptomen.

Ätiologie

Eine Hypervitaminose D entsteht meist durch eine Überdosierung von Vitamin D-Präparaten, z.B. durch Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder zur Therapie eines sekundären Hyperparathyreoidismus. Eine alimentäre Hypervitaminose D ist nicht möglich.

Erhöhte Calcitriol-Spiegel können auch bei primärem Hyperparathyreoidismus oder bei einigen granulomatösen Erkrankungen (z.B. Sarkoidose, Tuberkulose) auftreten.

Pathophysiologie

Die Symptome einer Hypervitaminose D entstehen durch die erhöhte Wirkung von Calcitriol (1,25-Dihydroxycholecalciferol), dem aktiven Metaboliten von Vitamin D3. Er induziert eine vermehrte intestinale und renale Kalziumresorption. Nach Bindung an den Vitamin-D-Rezeptor führt Calcitriol zu einer vermehrten Transkription entsprechender Zielgene. Dadurch wird z.B. die Expression von Calbindin und der basolateralen Kalzium-ATPase (PMCA1b) der Enterozyten erhöht. Darüber hinaus stimuliert Calcitriol die Phosphatresorption im Gastrointestinaltrakt. Hierbei spielt die gesteigerte Expression eines Natrium-Phophat-Cotransporters eine wichtige Rolle. Außerdem kommt es durch Stimulation der Osteoklasten zur Kalziummobilisierung aus dem Knochen. Die Folge ist eine Knochenentkalkung bzw. langfristig eine Osteoporose. Das freigesetzte Kalzium muss renal ausgeschieden werden. Nach Versagen einer kompensatorischen Hyperkalzurie und Polyurie entsteht eine Hyperkalzämie. Langfristig kann es zur Ausfällung von Kalziumphosphat und zur Nephrokalzinose mit Nierenversagen führen. Kalzifikationen sind auch in anderen Organen möglich (Blutgefäße, Herz, Lunge, Knochen)

Die inaktiven Vorstufen von Calcitriol (Cholecalciferol und Calcidiol) können ebenfalls zu den gleichen Pathomechanismen führen, jedoch sind zur Stimulation des Vitamin-D-Rezeptors deutlich höhere Dosierungen erforderlich.

Grenzwerte

Eine Überversorgung mit Vitamin D wird definiert durch einen Calcidiol-Serumspiegel von über 400 nmol/l bzw. 160 ng/ml.

Die Überdosierung kann akut oder chronisch erfolgen. Akut tritt sie bei Einzelgabe beim Erwachsenen ab etwa 50 mg, entsprechend 2.000.000 IE ein.

Angaben zur maximalen Dosis, die bei chronischer Einnahme zu einer Intoxikation führt, variieren in der Literatur. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die täglich tolerierbare Gesamtzufuhrmenge wie folgt festgelegt:[1]

  • Kinder im ersten Lebensjahr: 1.000 IE/d (25 µg/d)
  • Kinder bis zum 10. Lebensjahr: 2.000 IE/d (50 µg/d)
  • ab dem 10. Lebensjahr: 4.000 IE/d (100 µg/d)

Diese tolerierbaren Gesamtzufuhrmengen pro Tag beziehen sich auf die Vitamin-D-Zufuhr aus allen Lebensmitteln (einschließlich Vitamin-D-Präparate und angereicherte Lebensmittel). Vermutlich ist eine Intoxikation jedoch erst bei deutlich höheren Dosen zu erwarten.

Symptome

Die Symptome der akuten Hypervitaminose D sind in erster Linie durch die erhöhte Kalziumkonzentration im Blut bedingt. Zu ihnen gehören zunächst:

Eine chronische Vitamin D-Intoxikation führt weiterhin zu:

Diagnostik

Labordiagnostisch finden sich i.d.R. folgende Veränderungen:

  • Hyperkalzurie
  • erniedrigter Parathormon-Spiegel
  • Hyperkalzämie
  • Calcidiol-, Calcitriol- oder Pharmakon-Konzentration stark erhöht

Therapie

Die Therapie ist abhängig von der Schwere der Symptome. Basismaßnahmen bei Hypervitaminose D bzw. leichter Intoxikation sind

  • Unterbrechung der Vitamin-D-Zufuhr und kalziumarme Diät
  • Korrektur einer Dehydratation und Erhöhung der Trinkmenge
  • ggf. Gabe von kalziumsparenden Diuretika

Eine schwere Hyperkalzämie (> 3,5 mmol/l) erfordert eine sofortige stationäre Aufnahme mit:

Prophylaxe

Zur Vermeidung von Hyperkalzämien müssen bei der Einleitung einer Behandlung mit Vitamin D oder seinen Derivaten stets Kontrollen des Serumkalziums durchgeführt werden.

Literatur

Quellen

  1. EFSA [1], abgerufen am 28.04.2020