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Vitamin-D-Rezeptor

Synonym: NR1I1
Englisch: Vitamin D receptor, nuclear receptor subfamily 1 group I member 1, Vitamin D3 receptor, 1,25-dihydroxyvitamin D3 receptor

1. Definition

Als Vitamin-D-Rezeptor, kurz VDR, bezeichnet man einen Kernrezeptor, an den Vitamin D bindet. Er induziert die Synthese von Proteinen, die in der Calciumhomöostase des Körpers eine wichtige Rolle spielen. Neben dem Kernrezeptor (nVDR) wird die Existenz eines Membranrezeptors für Vitamin D (mVDR) postuliert.

2. Genetik

Das VDR-Gen befindet sich auf Chromosom 12 an Genlokus 12q13.11.

3. Biochemie

Das Protein weist eine modulare Struktur auf, bestehend aus folgenden Domänen:

4. Funktion

VDR wird durch Calcitriol, die bioaktive Form von Vitamin D aktiviert. Dazu muss Vitamin D zunächst in Hepatozyten oder anderen Zielzellen (z.B. Osteoblasten) durch Cytochrom P450 2R1 in 25-Hydroxycholecalciferol (Calcidiol) umgewandelt werden. Anschließend wird es in einem zweiten Schritt durch die 1-alpha-Hydroxylase der Mitochondrien oder des endoplasmatischen Retikulums zu Calcitriol hydroxyliert.

4.1. Genomische Effekte

Mit der Calcitriolbindung an den Vitamin-D-Rezeptor wird dieser aktiviert und bindet als Heterodimer mit dem Retinoid-X-Rezeptor alpha (RXR alpha) an seine responsiven Elemente in der DNA. Der Vitamin-D-Rezeptor induziert dabei z.B. die Synthese folgender Proteine:

  • TRPV6 (transient receptor potential V6): Dieser Calciumkanal liegt auf der luminalen Seite der Enterozyten und ist für die Calciumaufnahme aus dem Darmlumen verantwortlich.
  • Calbindin-D9K: Dieses 9 kDa große Protein kann Calcium binden. Es ist verantwortlich für den Calciumtransport von der luminalen zur basolateralen Seite der Enterozyten.
  • PMCA1b (plasma membrane Ca2+-ATPase): PMCA1b ist eine Calcium-ATPase, die auf der basolateralen Seite der Enterozyten lokalisiert ist, um den Transport von Calcium aus den Zellen zu ermöglichen.

4.2. Nicht-genomische Effekte

Über die Calcitriolbindung an Vitamin-D-Rezeptoren der Zellmembran werden schnelle, nicht-genomische Effekte (z.B. Calciumeinstrom) induziert.

5. Klinik

Die hypokalzämische Vitamin D-resistente Rachitis (HVDRR) entsteht durch eine vererbliche Mutation des Vitamin-D-Rezeptor-Gens VDR. Wie ein Mangel an Vitamin D durch unzureichende Sonnenexposition und Mangelernährung führt der Gendefekt zum Erscheinungsbild der Rachitis, die allerdings Vitamin-D-resistent ist.

6. Quellen

Fachgebiete: Biochemie

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