Endoplasmatisches Retikulum
Synonyme: ER, Endoplasmatisches Reticulum
Englisch: endoplasmatic reticulum
Definition
Das endoplasmatische Retikulum, kurz ER, ist ein Zellorganell, welches als schlauchartige, labyrinthartige Struktur im Zytosol lokalisiert ist. In der Zelle erfüllt es vor allem Synthese- und Speicherungsaufgaben.
Struktur
Das ER ist von einer einfachen Biomembran umgeben, die das ER-Lumen vom Zytosol trennt. Dadurch kann im Inneren der ER eine andere Stoffkonzentration herrschen, als im umgebenden Zytoplasma. So ist beispielsweise die Calciumkonzentration im ER um ein Vielfaches höher.
Obwohl es ein durchgängiges, großes Netzwerk ist, kann das ER funktionell und strukturell in zwei Bereiche unterschieden werden:
- Das raue endoplasmatische Retikulum (rER – von engl. rough endoplasmic reticulum) ist mit Ribosomen besetzt und überwiegend an der Proteinsynthese und Proteinfaltung beteiligt.
- Im glatten endoplasmatischen Retikulum (sER – von engl. smooth endoplasmic reticulum), ohne assoziierte Ribosomen, findet vorwiegend die Fettsäuresynthese, die Membranlipidsynthese und die Synthese von Steroiden statt.
Der Anteil von glattem und rauem ER kann in Zellen je nach Funktion stark variieren. Zellen, die Steroidhormone produzieren, haben z.B. wenig raues, aber viel glattes ER.
Eine besonders spezialisierte Form des ERs ist das sarkoplasmatische Retikulum in Myozyten, das als Calciumspeicher fungiert.