von griechisch: osteon - Knochen
Synonyme: Osteoclastocytus, "Knochenfresszelle"
Englisch: osteoclast
Osteoklasten sind mehrkernige Riesenzellen, die durch Fusion von mononukleären Vorläuferzellen aus dem Knochenmark entstehen. Sie gehören zum mononukleär-phagozytären System (MPS). Ihre Hauptaufgabe ist die Resorption der Knochensubstanz.
Osteoklasten sind große Zellen mit einem Durchmesser von 30 bis 100 µm, die bis zu 25 Zellkerne enthalten können. Sie finden sich an der Knochenoberfläche in den Resorptionslakunen (Howship-Lakunen). Genauso wie die eng mit Ihnen verwandten Makrophagen sind sie in der Lage, sich amöboid fortzubewegen. Auf Grund ihres hohen Gehalts an Mitochondrien und Lysosomen sind sie azidophil.
Der apikale Pol eines Osteoklasten ist dem Knochen zugewandt. Hier lassen sich verschiedene Bereiche unterscheiden:
Osteoklasten lösen den Knochen über zwei Mechanismen auf:
Durch das Zusammenwirken beider Mechanismen entstehen die Howship-Lakunen, die man auch als "Fressspur" der Osteoklasten bezeichnen kann. Ihre Kapazität ist beachtlich: Ein Osteoklast kann die gleiche Menge Knochen abbauen, die 100 Osteoblasten in dieser Zeit aufbauen.
Die Tätigkeit der Osteoklasten wird hormonell durch Parathormon (Aktivierung) und Calcitonin (Inaktivierung) gesteuert. Da Osteoklasten keine Parathormon-Rezeptoren besitzen, vollzieht sich die Stimulation indirekt über das RANKL-System unter Einbeziehung der Osteoblasten. Ihre Aktivität wird ferner durch neoplastisch-sezernierte Peptide und proinflammatorische Zytokine wie Interleukin 6 reguliert.
Tags: Abbau, Knochen, Lakune, Osteoklast, Resorption
Fachgebiete: Histologie
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