Synonym: ABT-494
Handelsname: Rinvoq®
Englisch: upadacitinib
Upadaticinib ist ein Arzneistoff aus der Klasse der JAK-Inhibitoren, der selektiv die Januskinase 1 (JAK1) hemmt.
Januskinasen (JAKs) sind eine Gruppe von zytoplasmatischen Tyrosinkinasen, die von Zytokinen vermittelte Entzündungssignale über den JAK-STAT-Signalweg weiterleiten. Es gibt vier JAK-Subtypen mit sich überschneidenden Funktionen.
Die Hemmung der JAKs ist ein relativ effizienter Therapieansatz bei der Behandlung von chronisch- entzündlichen Erkrankungen bzw. Autoimmunerkrankungen. Zu den JAK-Inhibitoren der ersten Generation zählen u.a. Tofacitinib und Ruxolitinib. Die ausgeprägten, dosislimitierenden Nebenwirkungen dieser Substanzen sollen bei Upadacitinib durch eine höhere Affinität zum JAK1-Subtyp vermindert werden.
Upadacitinib hemmt JAK1 etwa 74fach stärker als JAK2 und 58fach stärker als JAK3.
Upadacitinib kann als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat angewendet werden.
Der Wirkstoff wurde in klinischen Studien ferner zur Behandlung folgender Erkrankungen eingesetzt:
Udacitinib wird oral in Form Retardtabletten mit einem Wirkstoffgehalt von 15 mg eingenommen.
Es stehen zwei Packungsgrößen zur Wahl: 30 und 90 Tabletten.
Die empfohlene Dosis von Upadacitinib beträgt 15 mg einmal täglich.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Jeder Patient, dem Upadacitinib verschrieben wird, muss einen Patientenpass erhalten. Der Patientenpass enthält Informationen, die dem Patienten vor, während und nach der Behandlung mit Upadacitinib bewusst sein sollten. Er dient dazu, behandelnde Ärzte und Apotheker über die Therapie des Patienten zu informieren und enthält wichtige Kontaktdaten für den Notfall.
Bei den Patienten müssen regelmäßig bestimmte Laborwerte überwacht werden. Eine Unterbrechung der Therapie sollte erfolgen bei:
Laborwert | kritischer Grenzwert |
---|---|
Absolute Neutrophilenzahl (ANC) | < 1.000 Zellen/μl |
Absolute Lymphozytenzahl (ALC) | < 500 Zellen/μl |
Hämoglobin (Hb) | < 8 g/dl |
Transaminasen | Verdacht auf Leberschaden |
Sehr häufige (≥ 1/10) oder häufige (≥ 1/100, < 1/10) Nebenwirkungen von Upadacitinib sind:
Upadacitinib wird hauptsächlich durch CYP3A4 metabolisiert. Daher wird der Plasmaspiegel von Upadacitinib durch andere Arzneimittel beeinflusst werden, die CYP3A4 stark hemmen oder induzieren.
Bei gleichzeitiger Anwendung von starken CYP3A4-Inhibitoren (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Posaconazol, Voriconazol und Clarithromycin) ist die Plasmaexposition von Upadacitinib und damit seine Wirksamkeit deutlich erhöht. Upadacitinib sollte bei Patienten unter Langzeitbehandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren daher nur mit Vorsicht angewendet werden.
Die gleichzeitige Anwendung von starken CYP3A4-Induktoren (z.B. Rifampicin oder Phenytoin) ruft eine abgeschwächte Wirkung hervor.
Upadaticinib ist seit Februar 2020 in Europa unter dem Namen "Rinvoq" zugelassen. Hersteller ist AbbVie.
Tags: Arzneistoff, JAK-Inhibitor
Fachgebiete: Arzneimittel
Diese Seite wurde zuletzt am 4. Juli 2020 um 12:16 Uhr bearbeitet.
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