Enoxaparin
Handelsnamen: Clexane®, Lovenox® u.a.
Synonyme: Enoxaparin-Natrium u.a.
Englisch: enoxaparin sodium
Definition
Enoxaparin ist ein Antikoagulans aus der Gruppe der niedermolekularen Heparine und kommt zur Verhinderung der prä- bzw. postoperativen Bildung von Thromben zum Einsatz.
Wirkmechanismus
Die Wirkung von Enoxaparin erfolgt durch die Bindung an Antithrombin, was zur Hemmung der die Thrombosebildung begünstigenden Faktoren XIa, IXa, Xa und IIa führt. Eine Hemmung von Faktor Xa vermindert die Bildung von Fibrin aus Fibrinogen, wodurch die Entstehung von Thromben verhindert wird.
Pharmakokinetik
Enoxaparin weist eine Bioverfügbarkeit von 92 % auf. Im Blut liegt der Wirkstoff zu 80 % an Plasmaproteine gebunden vor. Die Metabolisierung erfolgt hepatisch. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich 4,5 Stunden. Enoxaparin wird zu 40 % renal eliminiert.
Indikationen
Enoxaparin ist zur Prävention von Thrombosen indiziert. Darüber hinaus wird der Arzneistoff bei der Behandlung der tiefen Venenthrombose und des akuten ST-Hebungsinfarkts (STEMI) angewendet.
Darreichungsform
Das Arzneimittel wird in Form von Injektionslösungen subkutan appliziert.
Dosierung
Die übliche Dosis für die postoperative Thromboseprophylaxe beträgt 1 x täglich 4.000 IE s.c. Das genaue Dosierungsschema ist indikationsabhängig und der Fachinformation zu entnehmen.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
- erhöhte Leberwerte
- Blutungen, Hautblutungen
- Thrombozytopenie
- allergische Hautreaktionen: Juckreiz, Hautausschlag, Hautrötung, Urtikaria
Wechselwirkungen
- Wirkungsverstärkung durch Substanzen, welche die Blutgerinnung beeinflussen, z.B. Acetylsalicylsäure
- Wirkungsabschwächung durch Antihistaminika, Tetrazykline, Nikotin, Ascorbinsäure, Digitalispräparate
- Verdrängung von Phenytoin, Chinidin, Propranolol Benzodiazepinen, Bilirubin aus der körpereigenen Plasmaeiweißbindung.
- Bindung basischer Medikamente und Abschwächung ihrer Wirkung (z.B. Chinin)
- Arzneimittel, die das Serumkalium erhöhen, dürfen in Verbindung mit Enoxaparin nur unter ärztlicher Aufsicht gegeben werden.
- Wirkungsabschwächung mit intravenös appliziertem Glyceroltrinitrat
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff, Heparin bzw. anderen Heparin-Derivaten
- Blutungen, Augenblutung, Hirnblutung
- Nierenfunktionsstörungen, Lebererkrankungen, Pankreaserkrankungen
- Verletzungen bzw. Operationen am Auge, Ohr und Gehirn
- Gehirnerkrankungen, Schlaganfall
- Endokarditis lenta
- Thrombozytopenie, Gerinnungsstörung
- Hypertonie
- Ulcus ventriculi, Ulcus duodeni
- Abortus imminens
- Kinder und Jugendliche
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