STEMI
Synonyme: ST-Hebungs-Infarkt, ST-Hebungs-Myokardinfarkt
Englisch: ST-segment elevation myocardial infarction
Definition
Ein ST-Hebungsinfarkt, kurz STEMI ist ein Myokardinfarkt, bei dem es im EKG zu sichtbaren ST-Hebungen kommt. Sieht man keine ST-Hebungen, liegt ein NSTEMI vor.
Hintergrund
Die Diagnose "STEMI" wird gestellt, wenn neben einer infarkttypischen klinischen Symptomatik (länger als 20 Minuten anhaltender Brustschmerz oder Dyspnoe mit vegetativen Zeichen) und einer positiven Labordiagnostik beim Herzinfarkt folgende EKG-Veränderungen vorliegen:
- ST-Hebungen ≥ 0,1 mV in den Extremitätenableitungen oder ≥ 0,2 mV in den Brustwandableitungen - in mindestens zwei benachbarten Ableitungen. Die Hebung des ST-Segments wird dabei im J-Punkt bestimmt.
Laut der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) gelten als relevante ST-Hebung:
Ableitung | Männer < 40 Jahre | Männer ≥ 40 Jahre | Frauen |
---|---|---|---|
V2/V3 | 0,25 mV | 0,2 mV | 0,15 mV |
V7-V9 | 0,05 mV | 0,05 mV | 0,05 mV |
alle übrigen | 0,1 mV | 0,1 mV | 0,1 mV |
Pathophysiologie
Bedingt durch die Nekrose kommt es zu Potentialdifferenzen zwischen gesundem Gewebe und dem Infarktareal. Dabei richtet sich der Vektor der elektrischen Erregung auf das Infarktgebiet. Ableitungen, die über dem Infarkgebiet liegen, weisen daher ST-Hebungen auf. Alle gegenüberliegenden Ableitungen zeigen eine ST-Senkung im EKG.[1]
Quellen
- ↑ Schuster et al. EKG-Kurs für Isabel, Thieme-Verlag, 5. Auflage, 2005
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