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Synonyme: Schulterimpingement
Das subakromiale Impingement-Syndrom ist ein Engpasssyndrom, das u.a. durch Einklemmung der Rotatorenmanschettensehnen unter dem Akromion und der Bursa subacromialis hervorgerufen wird.
Die Definition des subakromialen Impingement-Syndroms ist in der medizinischen Literatur uneinheitlich und teilweise verwirrend, so dass die oben angeführte Definition nur eine mögliche Variante darstellt. In der neueren Literatur wird der Begriff teilweise zu Gunsten der Bezeichnungen "Subakromiales Schmerzsyndrom" (SAPS) bzw. "Subakromialsyndrom" (SAS) verlassen, da der Begriff "Impingement" der Komplexität des Syndroms nicht gerecht wird.[1]
Durch Einklemmung und die damit verbundene Reizung der subakromialen Weichteile zwischen Akromion und Humeruskopf kommt es während der Abduktion des Armes zwischen 60° und 120° zu Schmerzen. Die Ursachen können vielfältig sein (z.B. Rotatorenmanschettenruptur, muskuläre Dysbalance, Scapuladyskinesie, SLAP-Läsion, Osteophytenbildung)
Primär wird für die Entstehung des Impingments ein funktionelles Defizit der Rotatorenmanschette verantwortlich gemacht, das eine unzureichende Zentrierung des Caput humeri in der Gelenkpfanne des Schulterblatts (Cavitas glenoidalis scapulae) nach sich zieht. Dadurch überwiegen funktionell die den Oberarm nach kranial unter das Akromion ziehenden Muskeln (z.B. Musculus deltoideus). Die degenerativen Sehnenveränderungen am Musculus supraspinatus sind ebenso Folge dieser Funktionsstörung wie die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen infolge der Kompression von Bursen, Sehnen u.a. Weichteilgeweben unter dem Akromion (B.Krocker, Cottbus).
Burkhart, Morgan und Kibler (2003) unterscheiden beim Impingement-Syndrom:
Bei der klinischen Impingement-Prüfung mittels Painful Arc treten in der Regel bei Abduktion zwischen 60° und 120° Schmerzen auf. Besonders ausgeprägt sind die Schmerzen oft zwischen 80°-90° und gleichzeitiger Innenrotation des Armes. Selten tritt als hohes Impingement Schmerz zwischen 120°-180° auf.
Weitere klinische Tests zur Feststellung eines Impingement-Syndroms sind das Neer-Zeichen, der Empty-Can-Test und der Hawkins-Test. Um eine Ruptur der Rotatorenmanschette weitestgehend ausschließen zu können, nutzt man den Drop-Arm-Test.
Die Verabreichung von Lokalanästhetika in den subakromialen Raum kann die Beweglichkeit vorübergehend steigern. Auch eine Kältebehandlung im Akutstadium kann schmerzlindernd wirken. Im weiteren Verlauf sind jedoch Wärmebehandlungen zu empfehlen. Da meist eine schwache Muskulatur die Ursache beim Impingement-Syndrom ist, muss diese für einen langfristigen Therapieerfolg gestärkt werden. Physiotherapie kann hier entscheidend dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und die Bewegung zu erweitern. Förderlich für das Training der Schultermuskulatur sind Schulterbandagen bzw. Tapeanlagen. Sie helfen den Humeruskopf in der richtigen Position zu halten und sind wärmend.
Sollte der Muskelaufbau nicht zum Erfolg führen, bleibt als Alternative noch ein operativer Eingriff. Bevorzugt wird dabei die arthroskopische subakromiale Dekompression (ASD). Durch diesen Eingriff wird die knöcherne Einengung beseitigt, welche die Sehne des Musculus supraspinatus eingeklemmt hat.
Tags: Impingement, Schulter
Fachgebiete: Orthopädie, Orthopädie und Unfallchirurgie
Diese Seite wurde zuletzt am 27. Juni 2017 um 17:13 Uhr bearbeitet.
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