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Tendinopathie der Rotatorenmanschette

Englisch: rotator cuff tendinopathy

1. Definition

Als Tendinopathie der Rotatorenmanschette wird die Degeneration der Sehnen der Rotatorenmanschette bezeichnet. Meistens betrifft die Tendinopathie die Supraspinatussehne.

2. Ätiologie

Man unterscheidet zwischen intrinsischen und extrinsischen Ursachen der Tendinopathie, die jedoch auch kombiniert auftreten können.

2.1. Intrinsische Ursachen

Zu den intrinsischen Ursachen zählen:

Die intrinsischen Ursachen können ein intrinsisches Schulterimpingement bedingen.

2.2. Extrinische Ursachen

Zu den extrinsischen Ursachen zählen:

3. Pathologie

Makroskopisch sind die Sehnen der Rotatorenmanschette geschwollen, weisen eine höckrige Oberfläche auf und zeigen eine gelbliche bis rosa Farbe.

Pathohistologisch finden sich Fissuren und Risse in den Sehnenfasern. Im Rahmen der Reparaturvorgänge werden mehr Kollagen-Typ-III-Fasern eingebaut. Mukopolysaccharide werden abgebaut und ersatzweise vermehrt Glykosaminoglykane und Proteoglykane synthetisiert. Weiterhin findet sich eine mukoide und eosinophile Degeneration. Die Tendinopathie ist außerdem gekennzeichnet durch eine vermehrte Apoptose und eine angiofibroblastische Hyperplasie.

Neben der Bezeichnung Tendopathie werden häufig die Begriffe "Tendinose" oder "Tendinitis" verwendet. Inflammatorische Prozesse spielen jedoch eine untergeordnete Rolle.

4. Klinik

Die Tendinopathie kann mit Schulterschmerzen einhergehen, die insbesondere nächtlich auftreten. Weiterhin wird Muskelschwäche und Bewegungseinschränkung beschrieben. Die Symptome werden als Schulterimpingement-Syndrom zusammengefasst. Ob die Tendinopathie zu einer partiellen oder kompletten Rotatorenmanschettenruptur führt, ist umstritten.

5. Diagnostik

Die Tendinopathie der Rotatorenmanschette wird radiologisch diagnostiziert. Hinweisend ist eine verdickte, signalangehobene Sehne in der T2w-Sequenz in der Magnetresonanztomographie (MRT). Am häufigsten ist die distale Supraspinatussehne betroffen.

siehe auch: Schulterimpingement (Radiologie)

5.1. Konventionelles Röntgen

In der Röntgenuntersuchung der Schulter können ossäre und ligamentöse Veränderungen auffallen, die hinweisend auf ein Schulterimpingement sind. Dazu zählen beispielsweise:

5.2. Magnetresonanztomographie

Die MRT ist die Methode der Wahl. In der T1w- und PDw-FS-Sequenz stellt sich die Sehne verdickt und signalangehoben dar. Bei chronischen Läsionen kann die Sehne auch ausgedünnt sein. In der T2w-Sequenz sind die Areale entweder signalfrei oder signalvermehrt, im Gegensatz zur Rotatorenmanschettenruptur jedoch nicht Wasser-isointens. Daher hilft die T2-FSE-Sequenz bei der Unterscheidung.

Am AC-Gelenk können gegebenenfalls Osteophyten oder eine Hypertrophie der Synovia und Gelenkkapsel auffallen. In der parasagittalen Ebene kann bei einigen Patienten ein hakenförmiges anteriores Akromion vorliegen.

5.3. Sonographie

In der Sonographie findet sich ein hypoechogenes Areal im Zentrum der verdickten Sehne. Das Signalverhalten ist im Vergleich zum Musculus deltoideus iso- bis hypoechogen. Das normale parallel-lineare fibrilläre Muster der Sehne ist aufgehoben. Die Supraspinatussehne ist über 6 mm verdickt. Die Echogenität an der artikulären oder bursaseitigen Oberfläche der Sehne ist erhalten.

6. Differenzialdiagosen

Radiologische Differenzialdiagnosen umfassen:

  • Magic-Angle-Artefakt in der MRT, insbesondere in PDw- und T1w-Sequenzen.
  • intratendinöse Partialruptur bzw. Fissur: stärkere fokale Flüssigkeits-isointense Signalintensität. Wird teilweise zum Spektrum der Tendinopathie gezählt.
  • artikuläre oder bursaseitige Partialruptur: Signalanhebung erstreckt sich bis zu der artikulären oder bursaseitigen Oberfläche der Sehne.
  • komplette Ruptur: Signalanhebung erstreckt sich von der artikulären bis zur bursaseitigen Oberfläche.
  • Tendinosis calcarea: Verkalkung innerhalb der Sehne. In der MRT zeigt sich ein fokaler, signalarmer Bereich und umgebend ein hohes T2w-Signal. Eine Ruptur in den Subakromialraum ist möglich.
  • Normale Sehnenüberlappung: in parakoronaren Schichten kann im Bereich der Überlappung der Supra- und Infraspinatussehne ein intermediäres Signal vorliegen. In der parasagittalen Ebene kann dargestellt werden, dass es sich um Bindegewebe zwischen den Sehnen handelt.

7. Literatur

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