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Ropeginterferon alfa-2b

Handelsname: Besremi®
Englisch: ropeginterferon alfa-2b

1. Definition

Ropeginterferon alfa-2b ist ein rekombinant hergestelltes und PEGyliertes Derivat von Interferon alfa-2b, das zur Behandlung der Polycythaemia vera eingesetzt wird.

2. Herstellung

Die Herstellung des Wirkstoffs erfolgt durch rekombinante DNA-Technologie unter Nutzung von Escherichia coli. Zur PEGylierung wird das Produkt kovalent an Methoxypolyethylenglycol gebunden.

3. Wirkmechanismus

Ropeginterferon alfa-2b greift in die JAK-STAT-Signalkaskade ein. Der Wirkstoff bindet an den transmembranären Interferon-alfa-Rezeptor (IFNAR), wodurch die Januskinase 1 (JAK1) und die Tyrosinkinase 2 (TYK2) dimerisieren. Die nachfolgende Phosphorylierung sorgt für die Bindung und anschließende Translokation der STAT-Proteine in den Zellkern.

Die Aktivierung der JAK-STAT-Signalkaskade hat eine Inhibition der Proliferation von hämatopoetischen Stammzellen und Fibroblasten-Vorläuferzellen zur Folge. Dies führt zu einer Normalisierung der Erythrozytenzahl und einer Verzögerung des Krankheitsverlaufs.

Außerdem bewirkt Ropeginterferon alfa-2b eine Senkung des V617F-mutierten Allels der Januskinase 2 (JAK2). Diese Punktmutation im JAK2-Gen ist kennzeichnend für die Polycythaemia vera.

4. Pharmakokinetik

Innerhalb von 3 bis 6 Tagen werden die maximalen Plasmaspiegel erreicht. Der Wirkstoff verteilt sich hauptsächlich im Blut und der extrazellulären Flüssigkeit. Dabei kommt es zu keiner Plasmaproteinbindung.

Ropeginterferon alfa-2b wird überwiegend hepatisch biotransformiert und anschließend renal ausgeschieden. Die terminale Halbwertszeit beträgt nach mehrfacher Applikation ungefähr 6 bis 10 Tage.

5. Indikation

Der Arzneistoff findet Anwendung bei Erwachsenen mit Polycythaemia vera ohne symptomatische Splenomegalie.

6. Anwendung

Die Applikation von Ropeginterferon alfa-2b erfolgt subkutan in die Bauchhaut oder den Oberschenkel. Nach einer adäquaten Patientenschulung kann die Gabe durch den Patienten selbst durchgeführt werden.

7. Darreichungsform

Ropeginterferon alfa-2b ist als Fertigpen in Konzentrationen von 250 und 500 µg/0,5 ml im Handel erhältlich. Die Lagerung sollte kühl und lichtgeschützt erfolgen. Innerhalb von 30 Tagen kann der Fertigpen zweimal verwendet werden. Anfallende Arzneimittelreste sind zu verwerfen.

8. Dosierung

Die Dosierung erfolgt individuell bis zu einer Maximaldosis von 500 μg alle zwei Wochen. Begonnen wird die Therapie in der Regel mit 100 μg alle zwei Wochen. Im Falle einer anderen zytoreduktiven Therapie oder einer schweren Niereninsuffizienz sollte die Initaldosis halbiert werden. Nach mindestens 1,5 Jahren kann eine Intervallverlängerung auf bis zu vier Wochen stattfinden.

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

9. Nebenwirkungen

Zu den sehr häufigen und häufigen Nebenwirkungen bei der Anwendung von Ropeginterferon alfa-2b gehören:

Zu den schwerwiegenden Nebenwirkungen zählen u.a.:

Während der Therapie sollte ein Monitoring des Hämatokrits, der Thrombozyten und der Leukozyten durchgeführt werden.

10. Kontraindikationen

Die Anwendung von Ropeginterferon alfa-2b ist kontraindiziert bei:

11. Interaktionen

Ropeginterferon alfa-2b inhibiert die Aktivität der Enzyme CYP1A2 und CYP2D6. Daher können bei simultaner Anwendung erhöhte Konzentration entsprechender Substrate auftreten, z.B. bei Theophyllin, Koffein, Methadon, Desipramin, Vortioxetin und Risperidon.

Darüberhinaus ist Vorsicht bei der kombinierten Gabe mit anderen myelosuppressiven Substanzen, Narkotika und Sedativa geboten.

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