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Peripher eingeführter zentralvenöser Katheter

Synonyme: peripher eingeführter Zentralkatheter, PICC-Line, PICC-Katheter
Englisch: peripherally inserted centralvenous catheter

1. Definition

Der peripher eingeführte zentralvenöse Katheter, kurz PICC, ist ein zentralvenöser Zugang, der über eine periphere Vene – meist die Vena basilica oder Vena cephalica im Oberarm – eingeführt und bis in die obere Hohlvene (Vena cava superior) vorgeschoben wird. Er ist eine Alternative zum zentralen Venenkatheter (ZVK) und findet Anwendung in der mittel- und langfristigen i.v.-Therapie (Dauer: 1–12 Monate).

2. Material

PICCs sind dünne, flexible Kunststoffschläuche aus Silikon oder Polyurethan mit einem Durchmesser von 3 bis 6 Charrière (1,0 bis 2,0 mm). Unterschieden werden PICCs mit einem Lumen und PICCs mit zwei oder drei Lumen. Die Länge des Schlauches wird individuell dem Patienten angepasst.

PICC-Katheter werden mit oder ohne Ventil hergestellt. Ist ein Ventil eingebaut, befindet es sich entweder an der distalen Spitze oder am proximalen Ende des Katheters. Es verhindert den Blutrückfluss, wenn der Katheter nicht verwendet wird.

3. Anlage

Je nach Institution werden PICCs durch Ärzte bzw. Ärztinnen oder Pflegefachpersonen mit entsprechender Weiterbildung gelegt, z.B. in der interventionellen Radiologie, Anästhesie oder Angiologie.

Die Anlage eines PICCs erfolgt in Lokalanästhesie unter Ultraschall- sowie Röntgenkontrolle. Punktiert wird eine oberflächliche oder tiefe Vene des Oberarms (Vena basilica, Vena cephalica, Vena brachialis). Anschließend wird der Katheter mithilfe eines Führungsdrahts durch die Vene bis zur Vena cava superior vorgeschoben.

Liegt die Katheterspitze regelrecht, wird der Katheter an der Eintrittsstelle am Oberarm mit einer speziellen Haftplatte fixiert und mit einem sterilen Folienverband abgedeckt. Ein PICC wird nicht mit einer Naht fixiert.

4. Indikationen

Indikationen für die Anlage eines PICCs sind zum Beispiel:

5. Kontraindikationen

Mögliche Kontraindikationen für die Anlage eines PICCs sind:

6. Komplikationen

Komplikationen im Zusammenhang mit einem PICC-Katheter lassen sich in Früh- und Spätkomplikationen unterteilen. Zu den häufigen Frühkomplikationen zählen Hämatome an der Punktionsstelle, versehentliche Arterienpunktionen (selten) sowie Luftembolien durch unsachgemäße Handhabung während der Anlage. Im weiteren Verlauf kann es zu Katheter-assoziierten Infektionen kommen. Potentiell treten auch Probleme wie Katheterthrombosen, Dislokationen oder Okklusionen auf, welches die Funktion des Zugangs beeinträchtigen können.

7. Pflege

Der Verbandswechsel des Folienverbandes und der Haftplatte findet alle 7 Tage statt oder früher nach Bedarf.

Der PICC wird regelmäßig mit Kochsalzlösung gespült. Gespült wird:

  • vor und nach jedem Gebrauch eines Lumens
  • bei sichtbarem Blutrückfluss eines Lumens
  • mindestens einmal pro Woche bei jedem temporär verschlossenen Lumen
  • vor dem temporären Verschließen eines Lumens
  • zwischen zwei Arzneimittelapplikationen

8. Vorteile

  • Anlage ohne chirurgischen Eingriff möglich
  • geringeres Pneumothorax-Risiko
  • geeignet für ambulante Therapien
  • weniger infektiöse Komplikationen als bei getunnelten Kathetern oder Portsystemen

9. Weblink

10. Literatur

  • PICC-Netzwerk – Periphere Venenkatheter – Eine sichere Alternative zu herkömmlichen intravenösen Gefäßzugängen, abgerufen am 31.03.2025
  • Unispital Basel – Zentralvenöser Katheter: Peripherally inserted centralvenous catheter (PICC), abgerufen am 31.03.2025
  • Onkologiepflege Schweiz – Fachinformation zum peripher eingelegten zentralvenösen Katheter (PICC), abgerufen am 31.03.2025
  • Springer Medizin – Port und PICC (peripherally inserted central catheter), abgerufen am 31.03.2025
  • Schweizerische Gesellschaft für Infektiologie – Peripher eingelegter zentraler Venenkatheter (PICC), abgerufen am 31.03.2025

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02.04.2025, 11:54
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