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Smith-Lemli-Opitz-Syndrom

nach David Smith, Luc Lemli und John Opitz, US-amerikanische Genetiker
Synonym: RSH-Syndrom, SLOS, SLO-Syndrom
Englisch: Smith–Lemli–Opitz syndrome

1. Definition

Das Smith-Lemli-Opitz-Syndrom, kurz SLOS, ist die häufigste kongenitale Störung der Cholesterinbiosynthese. Die Krankheit folgt einem autosomal-rezessiven Erbgang und beruht auf einer mangelnden 7-Dehydrocholesterol-Reduktase-Aktivität (DHCR7).[1]

2. Inzidenz

SLOS zählt zu den seltenen Erbkrankheiten. Die Inzidenz liegt in etwa bei 1:60.000 Geburten (Europa und USA). Studien haben ergeben, dass in asiatischen und afrikanischen Bevölkerungen die Häufigkeit noch geringer ist.[2]

3. Genetik

Die Krankheit beruht auf einer Mutation auf Chromosom 11 an Genlokus 11q13.4. Sie betrifft das Gen der 7-Dehydrocholesterol-Reduktase (DHCR7),[3] die den letzten Schritt der Cholesterinbiosynthese katalysiert.[4] Es konnten mittlerweile schon über 70 verschiedene Mutationen nachgewiesen werden. Hierbei konnten außerdem Beziehungen zwischen der Art und der Schwere des Krankheitsbildes festgestellt werden.[2]

4. Pathogenese

Die mangelnde Aktivität der DHCR7 führt zu einer Cholesterindefizienz in verschiedenen Geweben, insbesondere im Gehirn. Möglicherweise kommt es hierdurch zu einer verminderten Aktivierung des Hedgehog-Signalwegs und dadurch zu embryonalen Fehlbildungen.[4]

5. Klinik

Wie die meisten Erbkrankheiten, weist auch SLOS typische klinische Merkmale auf, die zur Diagnosestellung beitragen können. Dazu zählen u.a.:[1][2]

6. Diagnose

Eine Diagnose erfolgt mittels Nachweis des erhöhten 7-Dehydrocholesterol (7DHC)-Spiegels im Plasma und im Gewebe. Eine Mutationsanalyse kann den Verdacht sichern. Zudem ermöglichen bildgebende Verfahren (CT, MRI, usw.) den Nachweis von Fehlbildungen innerer Organe.

Mittels Amniozentese kann im Zuge einer Pränataldiagnostik durch Messung des 7DHC (im Fruchtwasser) SLOS nachgewiesen werden (falls der Verdacht im Ultraschall-Imaging besteht).[3]

7. Differenzialdiagnose

Aufgrund des breiten klinischen Erscheinungsbildes sollten mehrere Erkrankungen ausgeschlossen werden, u.a.:[3]

8. Therapie

Die Therapie erfolgt grundsätzlich symptomatisch. Möglicherweise kann eine Cholesterolsubstitution einen positiven Einfluss auf das Wachstum der betroffenen Kinder bewirken. Es wurden auch vereinzelt von Verhaltungsbesserungen berichtet. Eine Substitution verhindert jedoch nicht die Schwere der Behinderung.[1]

9. Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 "Basiswissen Humangenetik" - Christian P. Schaaf, J. Zschocke, Springer-Verlag, 2. Auflage"
  2. 2,0 2,1 2,2 SLOS.de
  3. 3,0 3,1 3,2 Bianconi, Porter, Smith-Lemli-Opitz-Syndrom. OrphaNet, 2009.
  4. 4,0 4,1 DeBarber et al., Smith-Lemli-Opitz syndrome. Expert Reviews in Molecular Medicine, 2011.

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