von griechisch: spadon - Spalte, Riss
Synonyme: Fissura urethrae inferior, untere Harnröhrenspalte
Englisch: hypospadia
Unter dem Begriff Hypospadie subsumiert man eine Fehlbildungsanomalie durch unvollständige Verschmelzung der Urethralfalten und fehlendem Verschluss der Harnröhre, sowie Fehlanlage des Meatus urethrae externus, die durch eine ventrale Spaltbildung am Penis oder im vorderen Scheidengewölbe imponiert.
Die Hypospadie wird gemäß der Lokalisation des Meatus urethrae externus eingeteilt in:
Die Vorhaut (Präputium) und die Glans penis sind ebenfalls von der Spaltbildung betroffen. Das Präputium bildet eine dorsale Vorhautschürze. Das Glied ist verkürzt und kann in schweren Fällen durch einen derben, bindegewebigen Strang (Chorda) nach ventral flektiert sein.
Hypospadien sind bei Mädchen relativ selten und äußern sich kaum durch urologische Symptome. Der Meatus urethrae externus ist im Bereich des Hymenalrings oder auch intravaginal lokalisiert. Eine Harninkontinenz tritt nur in Extremfällen auf.
Bei der Diagnosestellung muss der Lokalbefund folgendermaßen klassifiziert werden:
Weiterhin müsse assoziierte Anomalien ausgeschlossen werden:
Die operative Therapie zur Beseitigung einer Gliedverkrümmung und der Bildung einer Neourethra die an orthotoper Stelle münden sollte, wird zwischen dem 6. Lebensmonat und dem 2. Lebensjahr durchgeführt.
Tags: Fehlbildung, Harnröhre
Fachgebiete: Urologie
Diese Seite wurde zuletzt am 14. März 2016 um 16:20 Uhr bearbeitet.
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