Harninkontinenz
Synonyme: Blaseninkontinenz, Blasenschwäche, Incontinentia urinae, Incontinentia vesicae
Englisch: bladder incontinence, urinary incontinence
Definition
Mit dem Begriff Harninkontinenz bezeichnet man den ungewollten Abgang von Urin zwischen den Toilettengängen. Harninkontinenz ist in erster Linie ein Symptom, dem sehr unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen können.
siehe auch: Stuhlinkontinenz
Einteilung
Nach der Unterteilung der International Continence Society kann man 5 verschiedene Symptomformen der Harninkontinenz unterscheiden:
- Dranginkontinenz: Der Harnverlust tritt durch einen starken, nicht zu unterdrückenden Harndrang auf (Beispiel: Blasenentzündung).
- Belastungsinkontinenz: Harnverlust unter körperlicher Anstrengung (z.B. Treppensteigen, Husten).
- Unbewusste Inkontinenz: Harnverlust, der nicht wahrgenommen wird und auch nicht mit Harndrang einhergeht.
- Post-miktionelles Tröpfeln: Nachtröpfeln von Urin nach der willentlichen Blasenentleerung.
- Kontinuierlicher Harnverlust: Ständiger Verlust von Urin.
Diesem Schema steht die häufiger verwendete diagnostische Einteilung in 4 Formen gegenüber:
- Dranginkontinenz (sog. Urge-Inkontinenz)
- Stressinkontinenz
- Reflexinkontinenz
- Überlaufinkontinenz (Überlaufblase)
Cave: Die Begriffe "Dranginkontinenz" und "Stressinkontinenz" werden sowohl zur Symptombeschreibung als auch als Diagnose verwendet.
Weitere Formen der Harninkontinenz sind:
Schweregrade
Die Harninkontinenz lässt sich anhand des abgehenden Urinvolumens in verschiedene Schweregrade einteilen:
Schweregrad | Urinverlust pro Event |
---|---|
Tröpfelinkontinenz | < 50 ml |
Grad 1 | 50 - 100 ml |
Grad 2 | 100 - 250 ml |
Grad 3 | > 250 ml |