Extraurethrale Inkontinenz
Englisch: extraurethral incontinence
Definition
Ätiologie
Ursächlich sind entzündungs-, trauma- (ggf. postoperative Komplikation) oder tumorbedingte Fisteln zwischen dem harnableitenden System und der Haut, dem weiblichen Genitalsystem oder dem Darm. Hierzu gehören
- Harnleiterfisteln (Ureterfisteln) zwischen Harnleiter und
- Bauchhaut (ureterokutane Fistel)
- Uterus (ureterouterine Fistel)
- Vagina (ureterovaginale Fistel)
- Darm (ureteroenterale Fistel)
- Blasenfisteln zwischen Harnblase und
- Bauchhaut (vesikokutane Fistel)
- Uterus (vesikouterine Fistel)
- Vagina (vesikovaginale Fistel) und
- Harnröhrenfisteln (urethrale Fisteln) zur
- Haut (urethrokutane Fistel) oder
- Vagina (urethrovaginale Fistel)
Ureterokutane Fisteln können auch therapeutisch zur Harnableitung nach Zystektomie angelegt werden (Urostoma).
Diagnostik
Entsprechend des Beschwerdebildes erfolgt nach eingehender Inspektion des Austrittsorgans und Urindiagnostik die bildgebende Untersuchung des Harnsystems (Sonographie, Urographie, MRT) und des Austrittsorgans, ggf. unter Zuhilfenahme endoskopischer Verfahren.
Therapie
Die Therapie richtet sich nach der zu Grunde liegenden Ursache. Die Wiederherstellung der Kontinenz erfolgt durch operativen Verschluss der Fistel.