Ureterovaginale Fistel
Synonyme: Ureterovaginalfistel, Harnleiter-Scheiden-Fistel
Englisch: ureterovaginal fistula
Definition
Die ureterovaginale Fistel, kurz UVF, ist eine pathologische Verbindung (Fistel) zwischen dem Harnleiter (Ureter) und der Scheide (Vagina). Sie gehört zu den Urogenitalfisteln und tritt gehäuft in Kombination mit vesikovaginalen Fisteln auf.
Ätiologie
Ureterovaginale Fisteln können durch verschiedene Ursachen entstehen:
Symptome
Ureterovaginale Fisteln präsentieren sich klinisch durch eine Harninkontinenz. Es kommt zum Träufeln von Urin aus der Scheide. Durch die begleitende Harnwegsinfektion haben die Patientinnen oft Fieber und Schüttelfrost.
Diagnostik
- körperliche bzw. gynäkologische Untersuchung
- Zystoskopie
- Fisteldarstellung durch Methylenblau-Instillation
- Bildgebung: CT, MRT, Miktionszysturethrogramm
Komplikationen
Therapie
Die Therapie einer ureterovaginalen Fistel erfolgt zweizeitig. Beginnend sollte eine Ableitung des Urins über eine perkutane Nephrostomie erfolgen. Anschließend wird die Fistel chirurgisch verschlossen. Gegebenenfalls können auch Ureterstents eingesetzt werden.
Prognose
Die Operation von ureterovaginalen Fisteln geht in der Regel mit hohen Erfolgsraten einher. Eine Ausnahme bilden Patientinnen nach Strahlentherapie, bei denen eine dauerhafte Harnableitung erforderlich sein kann.
Quelle
- Lang I.J. et al., Diagnostik und Therapie vesikovaginaler und ureterovaginaler Fisteln, 2018, Aktuelle Urologie, 49(1), e91
- radiopaedia.org, Ureterovaginal fistula, abgerufen am 01.03.2023
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