Urogenitalfistel
Synonym: Urogenitale Fistel
Englisch: urogenital fistula
Definition
Als Urogenitalfistel bezeichnet man eine gangartige Verbindung zwischen Harn- und Genitaltrakt bei Frauen. Sie ist in der Regel erworben und nicht angeboren.
Einteilung
Je nachdem, welche beiden anatomischen Hohlorgane der Fistelgang verbindet unterscheidet man:
- vesikozervikale Fistel: Verbindung zwischen Harnblase und Gebärmutterhals
- vesikouterine Fistel: Verbindung zwischen Harnblase und Gebärmutterkörper
- vesikovaginale Fistel: Verbindung zwischen Harnblase und Scheide
- urethrovaginale Fistel: Verbindung zwischen Harnröhre und Scheide
- ureterovaginale Fistel: Verbindung zwischen Harnleiter und Scheide
Ursachen
- postoperativ (häufigste Ursache)
- traumatisch (z.B. bei Beckenfraktur)
- Perforation durch einen Tumor
- Abszess
- Harnröhrendivertikel
- Strahlentherapie
- Geburtskomplikation
Symptome
Typische Symptome sind ständiges Harnträufeln und ein spontaner unkontrollierbarer Urinabgang.
Differentialdiagnosen
Therapie
Postoperativ auftretende Urogenitalfisteln heilen oft von selbst, daher wird zunächst über einen Zeitraum von 8-12 Wochen zugewartet, bei Fisteln nach Strahlentherapie ggf. noch länger. Kommt es nicht zu einem Spontanverschluss, ist eine operative Revision notwendig.
Fachgebiete:
Gynäkologie, Urologie
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