Geburtskomplikation
Synonyme: geburtshilfliche Komplikation, Kompikationen der Geburt
Definition
Als Geburtskomplikation werden alle unerwünschten Ereignisse während einer Entbindung bezeichnet.
Hintergrund
Die Mehrzahl der Geburten verläuft spontan und ohne Komplikationen. Die moderne Perinatalmedizin hat die Morbidität und Mortalität stark gesenkt. Geburtskomplikationen können von leichten Verletzungen bis zu lebensbedrohlichen Zuständen bei Mutter und Kind reichen und sind eine der wichtigsten Ursachen perinataler Mortalität. Sie sind nicht immer vorhersehbar und erfordern in der Regel eine rasche medizinische Intervention. Schwere Komplikationen treten bei einer Geburt im Krankenhaus bei etwa 5 von 1000 Entbindungen auf, bei einer Hausgeburt hingegen bei etwa 9 von 1000 Geburten. Geburtshilfliche Fachgesellschaften betonen daher die Notwendigkeit einer geburtshilflichen Begleitung durch medizinisches Fachpersonal und lehnen alternative Konzepte (wie z.B. die Alleingeburt) international ab.[1][2]
Risikofaktoren
Bekannte Risikofaktoren sind z.B.:
- Schwangere unter 18 oder über 35 Jahren
- Übertragung
- Mehrlingsschwangerschaften
- mütterliche Vorerkrankungen (z.B. Gestationsdiabetes, Gerinnungsstörungen)
- Lageanomalien (z.B. Beckenendlage)
- starke Abweichung der kindlichen Maße (sehr großes oder kleines Kind)
- Plazentaanomalien, z.B. Plazenta praevia
Formen
Geburtskomplikationen können den Geburtsverlauf, die Mutter oder das Kind betreffen und sind z.B.:
- Störung des Geburtsverlaufs
- Störung der Wehentätigkeit
- Wehenschwäche
- hyperaktive Wehen, Wehensturm (Uterusrupturrisiko)
- Nabelschnurkomplikationen
- Geburtsunmögliche Lage
- Vorzeitige Plazentaablösung
- Geburtsverletzungen (z.B. Dammriss)
- Kindliche Schäden
- Asphyxie
- Schulterdystokie
- Plexuslähmung
- Anpassungsstörungen (z.B. Atemnotsyndrom)
- Uterusruptur
- peripartale Blutung
Prävention
Zur Prävention und Früherkennung von Risikofaktoren stehen diverse Screenings in der Schwangerschaft zur Verfügung. Perinatal soll eine (kontinuierliche) CTG-Überwachung und eine 1:1-Betreuung durch einen Geburtshelfer die Häufigkeit solcher Ereignisse minimieren.
Quellen
- ↑ ACOG. Committee Opinion No. 697: Planned Home Birth. Obstetrics & Gynecology. Volume 129, Issue 4, April 2017
- ↑ International Confederation of Midwives, Position Statement: Home Birth. Zuletzt abgerufen am 05.12.2025