Armvorfall
Definition
Unter einem Armvorfall versteht man in der Geburtshilfe das Vorfallen des Armes vor den kindlichen Kopf, nachdem der Blasensprung erfolgt ist. In dieser Lage ist eine vaginale Geburt nicht möglich.
Ätiologie
Bei Schädellage wird ein Armvorfall nur selten beobachtet. Begünstigend wirken hier z.B. eine Frühgeburtlichkeit, ein relatives Missverhältnis, ein Polyhydramnion, sowie eine Mehrlingsschwangerschaft, welche zu einer unzureichenden Abdichtung des Beckens durch den kindlichen Kopf führen.
Bei Querlage wird ein Armvorfall nach Blasensprung häufiger beobachtet und geht mit hoher Morbidität und Mortalität von Kind und Mutter einher. Eine anhaltende Wehentätigkeit kann zur Einkeilung der kindlichen Schulter in das mütterliche Becken führen, was auch als "verschleppte Querlage" bezeichnet wird.
Klinik
Bei einem Armvorfall sind ein Geburtsstillstand, sowie eine verschleppte Querlage möglich. In einem solchen Fall werden die Wehen länger, stärker und schmerzhafter.
Eine verschleppte Querlage birgt die Gefahr der Dauerkontraktion und der Uterusruptur mit inneren Blutungen und hypovolämischem Schock, welche das Kind durch eine Hypoxie gefährden.
Durch den Vorfall des Armes kann es auch zu Verletzungen im Bereich der Geburtswege kommen.
Diagnostik
Ein Armvorfall kann bei der vaginalen Untersuchung diagnostiziert werden. Die verschleppte Querlage wird durch den zweiten und dritten Leopold-Handgriff festgestellt.
Therapie
Bei Armvorfall und verschleppter Querlage ist die sofortige Sectio indiziert.
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