Leopold-Handgriffe
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nach dem deutschen Gynäkologen Christian Leopold (1846 -1911)
Synonym: Leopoldsche Handgriffe
Englisch: Leopold's manoeuvres
Definition
Die Leopold-Handgriffe sind in der Geburtshilfe angewendete klassische Untersuchungsschritte zur Feststellung der vorgeburtlichen kindlichen Lage im Uterus.
Handgriffe im Einzelnen
- Erster Leopold-Handgriff: Mit den Händen wird der Fundusstand ermittelt. Dies kann unter anderem Auskunft über den bestehenden Schwangerschaftsmonat geben.
- Zweiter Leopold-Handgriff: Vom Fundus abwärts werden die Seiten des Uterus abgetastet. Ziel ist die Bestimmung der Lage des kindlichen Rückens.
- Dritter Leopold-Handgriff: Mit dem dritten Leopold-Handgriff wird über der Symphyse der vorangehende Teil des Kindes getastet. So kann zwischen einer Kopflage, Querlage oder Beckenendlage unterschieden werden.
- Vierter Leopold-Handgriff: Mit den Fingern wird der vorangehende Teil des Kindes in seinem Abstand zum Beckeneingang getastet. So kann abgeschätzt werden, wie weit der Kopf vom Beckeineingang entfernt ist.
Ein in vielen Quellen als fünfter Leopold-Handgriff bezeichnetes Manöver ist auch unter dem Namen Zangemeister-Handgriff bekannt: Eine Hand wird auf den Oberrand der Symphyse, die andere auf den Kopf des Kindes gelegt. Besteht eine Stufe zwischen Symphysenoberkante und Kindskopf, ist ein verengtes Becken unwahrscheinlich.
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Bildquelle
- Bildquelle: ©Volodymyr Hryshchenko / Unsplash
Fachgebiete:
Geburtshilfe, Gynäkologie
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