Polyhydramnion

von altgriechisch: πολύς ("polys") - viel, ὕδωρ ("hydōr") - Wasser und ἀμνίον ("amnion") - Lamm
Synonym: Hydramnion
Englisch: polyhydramnios

Definition

Als Polyhydramnion wird eine pathologische Vermehrung der Fruchtwassermenge (> 2 Liter) in der Amnionhöhle bezeichnet. Es tritt bei etwa 3 % der Schwangerschaften auf.

Ursachen

Ein Hydramnion kann fetale oder maternale Ursachen haben:

Fetal
- Fehlbildungen des Gastrointestinaltraktes (z.B. Ösophagusatresie, Apfelschalensyndrom)
- Myelomeningozele
- Anenzephalie
- Herzfehler
- Infektion des Fetus
- Lippen-Kiefer-Gaumenspalte
- Achondroplasie
- Chromosomenaberrationen
- Bartter-Syndrom
Maternal
- Diabetes mellitus (bewirkt beim Fetus eine Polyurie)
- Syphilis
- Morbus haemolyticus neonatorum

Symptomatik

Ein Polyhydramnion führt zu einer Vergrößerung des Bauchumfangs und zu Vergrößerung und abnormen Kontraktionen (Fluktuation) des Uterus. Die kindlichen Herztöne sind abgeschwächt.

Komplikationen

vorzeitiger Blasensprung
Nabelschnurprolaps
Plazentaruptur
regelwidrige Geburtseinstellung des Kindes

Diagnostik

Die Diagnose eines Polyhydramnion kann durch eine körperliche Untersuchung und Sonographie gestellt werden.

Therapie

Eine Entlastung der Fruchtwassermenge durch Punktion bzw. Drainage kann in diesen Fällen hilfreich sein. Eine medikamentöse Hemmung der Fruchtwasserproduktion wäre eine alternative Methode.

siehe auch: Oligohydramnion