Zystektomie (Urologie)
Englisch: cystectomy
Definition
Der Begriff Zystektomie wird in der Urologie für die chirurgische Entfernung der Harnblase verwendet. Werden die lokalen Lymphknoten mit entfernt, spricht man von einer radikalen Zystektomie.
Indikation
Die Entfernung der Harnblase ist bei einem invasiven Harnblasenkarzinom (TNM-Klassifikation: pT2 = Infiltration der Harnblasenmuskulatur oder größer) indiziert. Begleitend werden die Beckenlymphknoten (Lymphadenektomie), beim Mann die Prostata (Zystoprostatektomie) mit entfernt.
Verfahren
Technisch kann die Zystektomie
- offen oder
- laparoskopisch erfolgen.
Jüngstes Verfahren ist die roboterassistierte laparoskopische radikale Zystektomie (RARC).
Basierend auf der Infiltration von Nachbarorganen (pT4) ist die Mitnahme
- der Harnröhre (Urethtrektomie)
- des Rektums (Rektumexstirpation) oder eines Rektumanteils (Rektumresektion) oder
- der inneren Geschlechtsorgane bei der Frau (Hysterektomie mit kombinierter Ovarektomie, Teilresektion der Vagina)
indiziert.
Die Harnableitung erfolgt über einen resezierten Dünn- oder Dickdarmanteil, der als Sammelreservoir (Neoblase) an die Ureteren angeschlossen wird. In Abhängigkeit von der Erhaltung der Harnröhre wird die Neoblase
- mit der Urethra anastomisiert (kontinente Neoblase) oder
- über ein Urostoma (Ileum-Conduit, Colon-Conduit) abgeleitet.
um diese Funktion zu nutzen.