Conduit
von lateinisch conduire-führen
Definition
Als Conduit bezeichnet man die chirurgisch geschaffene inkontinente Ersatzplastik der Harnblase aus einem resezierten Darmanteil, die mittels Stoma (Urostoma) über die Bauchdecke abgeleitet wird.
Indikation
Die Notwendigkeit der Harnableitung über ein Conduit ergibt sich nach kombinierter Entfernung von Harnblase (Zystektomie) und Harnröhre (Urethrektomie) im Rahmen eines die Urethra infiltrierenden Harnblasenkarzinoms.
Formen
In Abhängigkeit des verwendeten Darmanteils unterscheidet man zwischen:
- Ileum-Conduit ("Bricker-Blase")
- Colon-Conduit
Verfahren
Nach erfolgter chirurgischer Entfernung von Harnblase und Harnröhre wird ein Teil des Darmes (Ileum oder Colon) reserziert und mobilisiert. Die Ureteren werden seitlich anastomisiert und das dorsale Ende des Sammelreservoirs blind verschlossen. Das ventrale Ende wird mit der Bauchdecke vernäht.
Die Ableitung des Urins erfolgt über einen Stomabeutel.
Komplikationen
- Stenosen am Conduitausgang
- Fistelbildung
- Dehiszenz des Conduits
- Stomaprobleme: Prolaps, Hernie, Stomatitis
- Urolithiasis
- rezidivierende Harnwegsinfektionen
- Verschlechterung der Nierenfunktion
um diese Funktion zu nutzen.