von lateinisch: erigere - aufrichten
Englisch: erection
Erektion bezeichnet im medizinischen Sprachgebrauch:
siehe auch: Erektile Dysfunktion
Die Erektion des Penis dient der Kohabitation und damit der Fortpflanzung. Sie wird bei sexueller Erregung durch das parasympathische Erektionszentrum in Höhe der Rückenmarkssegmente S2-S4 ausgelöst. Die mechanische Aufrichtung des Penis erfolgt durch die drei Schwellkörper des Penis, namentlich die beiden Corpora cavernosa und das Corpus spongiosum.
Die Nervi splanchnici pelvici aus den Segmenten S2-S4 - auch als "Nervi erigentes" bezeichnet - führen zu einer Freisetzung des Transmitterstoffes NO (Stickstoffmonoxid). NO aktiviert über cGMP (zyklisches Guanosinmonophosphat) die Proteinkinase G, welche wiederum eine Relaxation glatter Muskulatur bewirkt. Folglich kommt es zu einem Einstrom des arteriellen Blutes über die Arteria profunda penis in die nun dilatierten Arteriae helicinae und weiter in die Kavernen, welche durch Relaxation der Trabekelmuskulatur erweitert sind. Der venöse Abfluss hingegen wird gedrosselt.
Durch die straffe Tunica albuginea des Corpus cavernosum kommt es zu einem deutlichen Druckanstieg und damit zur Aufrichtung des Penis. Der Blutdruck im Organ erreicht dabei suprasystolische Werte.
Der Wirkstoff Sildenafil (Viagra®) ist ein Phosphodiesterasehemmer (PDE-Hemmer). Die PDE kann folglich weniger cGMP zu 5'-GMP abbauen, so dass mehr cGMP zur Verfügung steht und die Relaxation der Trabekelmuskulatur verstärkt bzw. verlängert wird.
Tags: Fortpflanzung, Penis, Sex
Fachgebiete: Physiologie, Terminologie
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.