Rankenarterie
von altgriechisch: ἕλιξ ("helix") - schneckenförmig gewunden
Englisch: helicine artery
Definition
Rankenarterien bzw. Arteriae helicinae sind Arterien, die einen geschlängelten oder auch korkenzieherartig verdrehten Verlauf aufweisen.
Funktion
Rankenarterien werden unter anderem in Organen benötigt, welche großen Volumenschwankungen oder starken Bewegungen unterliegen.
Beispiele
Genitalapparat
Geschlängelte Arterien im Corpus cavernosum penis (Arteria penis profunda) oder Uterus (Arteria uterina) können bei Volumenänderung des Organs (z.B. Erektion, Schwangerschaft) durch Entwindung die notwendige Länge erreichen.
Am Hilus des Ovars finden man ebenso Rankenarterien. Diese sind jedoch als Formvariationen zu sehen und unterliegen keiner Volumenschwankung.
Gesicht
Im Gesicht besitzt die Arteria facialis teilweise einen geschlängelten Verlauf, um beispielsweise bei maximaler Kieferöffnung die nötige Länge zu erreichen.
Milz
Die Arteria splenica besitzt ebenfalls einen sehr stark geschlängelten Verlauf, der sich aber nicht durch die Atemverschieblichkeit erklären lässt, sondern womöglich eher als erweiterter Blutspeicher dient.
Literatur
- Waldeyer et al., Anatomie des Menschen: Lehrbuch und Atlas in einem Band (De Gruyter Studium) (19th totaly rev. ed.), De Gruyter, 2012