Synonyme: Fruchtwasserentnahme, Amniocentese
Die Amniozentese ist eine Untersuchungsmethode der Pränataldiagnostik, bei der durch Punktion der Fruchtblase eine kleine Menge Fruchtwasser aus der Amnionhöhle - und mit ihm fetale Zellen - entnommen werden. Dadurch können Krankheiten wie Chromosomenanomalien (z.B. Trisomie 21) bereits während der Schwangerschaft diagnostiziert werden. Die Amniozentese wird nicht routinemäßig bei der Schwangerschaftsvorsorge durchgeführt. Sie kann etwa ab der 15. Schwangerschaftswoche stattfinden.
Die Amniozentese erfolgt meist im Rahmen einer Pränataldiagnostik, um mögliche genetische Erkrankungen des Embryos abzuklären. Sie wird bei einigen Indikationen (z.B. Abklärung einer Trisomie 21) zunehmend zugunsten nichtinvasiver Pränataltests (NIPT) mit Analyse der cfDNA im mütterlichen Blut verlassen.
Während der Untersuchung sollte die Patientin möglichst auf der Seite oder auf dem Rücken liegen. Die Amniozentese beginnt mit der Auswahl eines geeigneten Punktionsortes. Die anschließende Vorbereitung besteht aus der Desinfektion der Haut und der Injektion eines Lokalanästhetikums. Anschließend wird die Bauchhaut mit einer Kanüle durchstochen, die der Untersucher durch die Bauchwand in die Fruchtblase vorschiebt. Die Lage der Kanüle wird mittels Ultraschall fortlaufend kontrolliert.
Aus der Fruchtblase werden rund 10 bis 20 ml Fruchtwasser entnommen, die anschließend in einem Labor untersucht werden.
Das Risiko eines Spontanaborts bedingt durch die Amnionzentese liegt etwa bei 0,5-1%. Weitere mögliche Komplikationen sind:
Um das Risiko zu minimieren, sollte man eine Amniozentese möglichst nicht vor der 15 SSW durchführen, da u.a. bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht genügend Fruchtwasser vorhanden ist.
Tags: Pränataldiagnostik
Fachgebiete: Genetik
Diese Seite wurde zuletzt am 13. November 2018 um 09:46 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.