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Gaumenspalte

Synonyme: Palatoschisis, "Wolfsrachen" (obsolet und pejorativ)
Englisch: palatoschisis

1. Definition

Die Gaumenspalte ist eine angeborene Spaltfehlbildung des Gaumens und sorgt für eine erhebliche Beeinträchtigung bei der Nahrungsaufnahme und beim Sprechen.

2. Ursachen

Die Gaumenspalte beruht auf einer Fehlentwicklung in der Embryonalzeit. Die genauen Ursachen sind noch nicht umfassend geklärt, neuere Forschungen konnten jedoch eine Reihe von Genorten ausfindig machen, die bei entsprechender Mutation für die Ausbildung einer Gaumenspalte ursächlich sind. Verantwortlich sind Anomalien auf den Chromosomen 1, 2, 3, 8, 13 und 15. Wichtigster Entstehungsort ist Genlocus 13q31 auf dem 13. Chromosom.

Neben erblichen Komponente stehen auch äußere Einflüsse in den frühen Schwangerschaftsmonaten im Fokus. Dazu gehören der Konsum von Alkohol, Nikotin und Drogen durch die Mutter, aber auch schwerwiegende Erkrankungen oder ein Nährstoffmangel, insbesondere ein Vitamin B12-Mangel. Außerdem steigt das Risiko für Fehlbildungen durch ionisierende Strahlung.

3. Symptome

Bei einer Gaumenspalte kann entweder nur der weiche Gaumen oder auch der harte Gaumen betroffen sein. Nicht selten tritt sie in Kombination mit Spaltfehlbildungen der Lippe oder des Kiefers auf. (siehe auch: Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte). Die Nahrungsaufnahme ist stark beeinträchtigt und das Sprechen ist beeinflusst.

Beim Sprechen kann Luft durch die Nase entweichen, sodass die Lautbildung durch einen nasalen Klang beeinträchtigt wird (Rhinolalia aperta). Vor allem die Laute "B", "D", "K", "P", "G" und "T" können nicht richtig ausgesprochen werden.

Darüber hinaus steigt durch eine Gaumenspalte das Risiko für Folgekrankheiten wie eine Mittelohrentzündung oder Atemwegsinfekte. Auch kann es zu Zahnfehlstellungen, Hyperdontie oder Hypodontie kommen.

Gaumenspalte, Blick auf die freiliegenden Nasenmuscheln von kaudal

4. Therapie

Anfangs kann durch eine herausnehmbare Gaumenplatte das Trinken erleichtert werden. Langfristig jedoch ist eine Operation unabdingbar. Sie kann ab dem vierten Lebensmonat vorgenommen werden und wird meist im ersten Lebensjahr durchgeführt.

5. Quelle

  • Einführung in die Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie; Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Howaldt, R. Schmelzeisen, 2. Auflage

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20.03.2025, 16:40
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