Genlokus
von lateinisch: locus - Ort
Synonyme: Genort, Locus, Genlocus
Englisch: gene locus, (chromosomal) locus
Definition
Hintergrund
Die verschiedenen Genloki ergeben in geordneter Form zusammen die Genkarte eines Organismus.
Die Variante eines Gens an einem bestimmten Genlokus wird Allel genannt. Diploide oder polyploide Zellen, deren Chromosomen das gleiche Allel am selben Genlokus aufweisen werden homozygot genannt. Liegen verschiedene Allele am gleichen Genlokus vor, nennt man sie heterozygot.
Nomenklatur
Bei der Angabe von Genloki hat sich eine standardisierte Schreibweise durchgesetzt. Sie ist wie folgt aufgebaut:
- Angabe der Nummer des Chromosoms
- Angabe des Chromosomenarmes: p für den kurzen Arm, q für den langen Arm des Chromosoms
- Angabe der auf dem Chromosom anfärbbaren Bande
- Angabe von Unterbanden
Der Genlokus "19q13.1" steht zum Beispiel für die 1. Unterbande in der 13. Chromosomenbande auf dem langen Arm des Chromosom 19.
Fortentwicklung
Durch die DNA-Sequenzierung lässt sich die Lage eines Gens auf dem DNA-Doppelstrang wesentlich genauer lokalisieren, sodass man seine exakte Position in der Basensequenz sowie seine Länge angeben kann.
Die Position des Gens TET2, das an Genlokus 4q24 kodiert wird, wird nach diesem System beispielsweise wie folgt notiert:
- Chr4:105.146.293-105.279.816
bzw. auf Megabasen gerundet:
- Chr4:105,15-105,28 Mb