Medizinstudium in Aachen
Allgemeines
Das Medizinstudium in Aachen findet in einem Modellstudiengang statt. Jedes Wintersemester werden 250 - 280 Studienplätze vergeben. Der Modellstudiengang in Aachen teilt sich in 3 Studienabschnitte und das PJ.
Erstes und zweites Semester
Da das naturwissenschaftliche Vorwissen der Studenten oftmals sehr heterogen ist, dienen die Fächer des 1. und 2. Semesters der Angleichung und Vermittlung von medizinrelevantem Grundlagenwissen. Sie heißen daher auch Homogenisierungs- und Einführungssemester.
Der Beginn des Studiums sind die sogenannten "Einführungswochen", in denen studentische Tutoren den "Erstis" die Universität und Aachen zeigen und Praktika und Seminare in Erster Hilfe, Hygiene und Verbandslehre stattfinden.
Fächer im ersten Studienabschnitt:
- Notfallmedizin
- Physik
- Chemie
- Terminologie
- Zellbiologie 1 und 2
- Interdisziplinäre Propädeutik der Organsysteme (IPO)
- Grundlagen und Klinik Psychischer Störungen
- Biometrie (Statistik)
Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf Zellbiologie und IPO. In diesen Fächern werden unter anderem Anatomie, Physiologie und Biochemie interdisziplinär verknüpft vermittelt. Die Bestehenshürden dieser Fächer werden tendenziell höher angelegt, um die Studenten an ein hohes Maß an eigener Leistung aber auch Organisationstalent zu gewöhnen
Drittes bis sechstes Semester
Im zweiten Studienabschnitt wird in sogenannten "Organblöcken" unterrichtet, die Semester heißen daher auch klinisch-theoretische Semester. Die Organsysteme des Menschen werden hier interdisziplinär besprochen, hierbei werden klinische (60%) und vorklinische (40%) Fächer verknüpft. Bau, Funktionsweise, Pathologien und Behandlungsmöglichkeiten werden in Seminaren, Praktika, Vorlesungen und mittels Fallbeispielen erläutert.
Systemblöcke:
- Bewegungsapparat
- Herz und Kreislauf
- Blut und Abwehr
- Atmung
- Nervensystem
- Mikrobiologie und Krankenhaushygiene
- Gastrointestinaltrakt
- Harn- und Geschlechtsorgane
- Psyche
- Endokrinologie
- Dermatologie
- Sinnesorgane und Kommunikation
Neben den Organblöcken gibt es außerdem Querschnittsfächer. Sie vermitteln organübergeordnete Inhalte und sind daher auch im Bezug auf die Systemblöcke relevant. Die Studenten werden außerdem in "Untersuchungskursen" an die Patienten herangeführt. Dies sind kleine "Teachings", welche ein Stationsarzt mit einer Kleingruppe von Studenten am Patientenbett, an einem Fallbeispiel oder einer kleinen Unterrichtseinheit durchführt.
Ab dem 4. Semester werden den Studenten erstmals Qualifikationsprofile angeboten. Hierbei handelt es sich um Wahlpflichtveranstaltungen, in denen die Studenten ihr Wissen in bestimmten Fachbereichen nach Interessenschwerpunkt erweitern können.
Nach dem 6. Semester werden die Inhalte der Organblöcke und Querschnittsfächer im 1. Staatsexamen geprüft (sog. Ärztliche Basisprüfung). Hierbei durchlaufen die Studenten an zwei Tagen einen mündlichen Prüfungsparcours (OSPE; objektiv strukturiertes praktisches Examen) durch alle Blöcke, in welchem sie praktische Fertigkeiten und theoretisches Wissen demonstrieren müssen. Am dritten Tag folgt dann eine schriftliche Prüfung im MC-Format.
Siebtes bis zehntes Semester
Die Semester sieben bis zehn sind klinisch-praktische Semester.
Im siebten Semester werden die Systemblöcke Onkologie, Palliativmedizin, Allgemeinmedizin, Rechtsmedizin, Orthopädie, Unfallchirurgie, Handchirurgie und Wachstum absolviert.
Im achten oder neunten Semester finden die so genannten Blockpraktika statt. Hierbei verbringen die Studenten zwischen 2 und 14 Tagen auf den verschiedenen Stationen des Uniklinikums Aachen (UKA). Teilweise, je nach Fach, wird auch Unterricht in Arztpraxen angeboten. Die Blockpraktika werden im Semester acht bzw. neun nur von einer Hälfte des Jahrganges absolviert, die andere Hälfte befindet sich im Wahlfreisemester. Dieses kann zum Beispiel für eine Doktorarbeit oder Auslandsaufenthalte genutzt werden.
Im zehnten Semester finden die Kurse Umweltmedizin, Public Health, Prävention- und Gesundheitsförderung, Arbeitsmedizin, Ethik, Rehabilitation, Physikalische Therapie, Naturheilkunde und der klinische Kompetenzkurs statt. Letzterer besteht größtenteils aus interdisziplinären Vorlesungen und Fallvorstellungen zu wichtigen und häufigen Krankheitsbildern.
Praktisches Jahr
Das praktische Jahr gliedert sich wie beim Regelstudiengang in die drei Tertiale Chirurgie, Innere und ein Wahlfach, die in einer beliebigen Reihenfolge in einem Lehrkrankenhaus der RWTH Aachen absolviert werden können. Der Frühjahrsturnus läuft von Mitte Februar bis Mitte Januar; der Herbstturnus von Mitte August bis Mitte Juli.
Besonderheiten
Besonderheiten des Aachener Modellstudienganges sind die frühe Heranführung an die Patienten, die Verknüpfung zwischen Vorklinik und Klinik, Qualifikationsprofile in zahlreichen Fächern sowie das Skills Lab. Auch die Einführungswochen direkt zu Beginn mit einem Einblick in die Notfallmedizin sind ein Alleinstellungsmerkmal.
Skills lab
Im Skills Lab "Aixtra" können die Studierenden verschiedene praktische Fähigkeiten lernen. Es gibt u.a. Kurse zum Thema Punktion, Naht- und Knotentechniken, EKG-Interpretation und Anamnese, welche in Kleingruppen stattfinden.
Links zum Studium
Freizeitgestaltung
Mit Hilfe der Tutoren und der Kommilitonen kann man sich schnell einleben. Kommen doch einmal Langeweile und zu viel Freizeit auf, so können aktuelle Partytermine komfortabel im Campuslife nachgeschlagen werden.
Wer es ruhiger mag, hat die Möglichkeit die Sneak Preview zu besuchen, welche jeden Mittwoch um 20:00h im Kino Eden stattfindet. Auch das Hochschulkino bietet an vielen Tagen gute Filme an.
Im Sommer lockt das Freibad Hangeweiher. Die Entscheidung, welches nun die beste Eisdiele Aachens ist, bleibt schwer: Del Negro oder Delzepich.
Ein kulinarischer Tipp: Sushi im Best Friends oder Oishii.
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