Mediastinalverbreiterung
Englisch: Mediastinal widening
Definition
Als Mediastinalverbreiterung bezeichnet man eine meistens mittels Bildgebung festgestellte Vergrößerung des Mediastinalraums.
Einteilung
Je nach Ausmaß unterscheidet man zwischen:
- diffuser Mediastinalverbreiterung
- umschriebener Mediastinalverbreiterung ("Mediastinaltumor")
Weiterhin stellen Mediastinalverbreiterungen nach einem Thoraxtrauma eine Sonderform dar: Sie werden meist durch Einblutungen nach Verletzung großer Gefäße (Aorta, Pulmonalgefäße) oder durch diffuse Einblutungen (bei Kontusion oder Wirbelkörperfrakturen) hervorgerufen.
Diffuse Mediastinalverbreiterung
Eine diffuse Mediastinalverbreiterung kann durch eine Mediastinitis entstehen. Häufig findet sie sich jedoch auch bei Adipositas oder lediglich als Artefakt durch ein Röntgenbild mit a.p.-Projektion bei liegenden Patienten.
Umschriebene Mediastinalverbreiterung
Je nach Lokalisation der umschriebenen Mediastinalverbreiterung ergeben sich unterschiedliche Verdachtsdiagnosen:
Vorderes Mediastinum |
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Mittleres Mediastinum | |
Hinteres Mediastinum |
Des Weiteren kann bei bestimmten Zuständen der irrtümliche Verdacht auf einen Mediastinaltumor bestehen, insbesondere wenn lediglich ein Röntgenbild mit p.a.- bzw. a.p.-Strahlengang zur Verfügung steht. Dazu zählen:
- Aortenaneurysma, Aortendissektion
- Herzwandaneurysma
- zentrales bzw. infiltrierendes Bronchialkarzinom, Trachealtumor
- Ösophagusdivertikel
- Zwerchfellhernien
- Kyphoskoliose
- Erweiterung der Vena cava
Diagnostik
- Labor: Blutbild, Leberenzyme, Tumormarker (CEA, SCC, NSE, HCG)
- CT: Lokalisation, Ausdehnung, Hilusbefall, Gefäßinvasion
- Bronchoskopie bzw. EBUS: Tumor, Stenose, Kompression von außen
- transkutane Feinnadelpunktion, Stanzbiopsie oder Mediastinoskopie
- weitergehende Untersuchungen je nach Verdachtsdiagnose