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Keimzelltumor

Englisch: germ cell tumor(GCT)

1. Definition

Unter einem Keimzelltumor versteht man eine Raumforderung, die ihren Ursprung in einzelnen Keimzellen hat. Dabei unterscheiden sich die Tumore stark in ihren Eigenschaften, je nachdem, ob sie bei Frauen oder Männer vorkommen. Bei Männern können sowohl maligne, als auch benigne Keimzelltumore auftreten. Bei Frauen sind praktisch fast alle Tumore dieser Klasse gutartig – mit wenigen Ausnahmen.

2. Keimzelltumore bei Männern

2.1. Dottersacktumor

Der Dottersacktumor kommt in der Regel bei Jungen bis 4 Jahren vor und befällt die Hoden. Es handelt sich um eine maligne Neubildung. Andere Bezeichnungen sind:

2.2. Teratom

Das Teratom kommt etwas häufiger bei Frauen vor, kann aber auch bei Männern auftreten. Es entsteht aus Keimzellen verschiedener Gewebearten, die sich im Tumor teilweise ausdifferenzieren können. Teratome können sowohl gutartig, als auch bösartig sein. Treten sie im Kindesalter auf, handelt es sich meistens um die benigne Form.

2.3. Seminom

Das Seminom entwickelt sich aus Spermatogonien und stellt den mit Abstand häufigsten Hodentumor dar. Dieser Keimzelltumor ist bösartig, die Behandlungsprognose ist jedoch dennoch relativ günstig.

2.4. Chorionkarzinom

Beim Chorionkarzinom handelt es sich um einen Keimzelltumor, der im Hoden auftritt. Selten werden Wachstumsherde im Bereich der Harnblase gefunden. Er tritt meist bei jungen Männern zwischen 12 und 20 auf und ist durch einen erhöhten hCG-Spiegel charakterisiert. Das Chorionkarzinom ist hochgradig aggressiv und metastasiert früh hämatogen (Lunge, Leber, Niere, Milz).

3. Keimzelltumore bei Frauen

3.1. Dysgerminom

Das Dysgerminom tritt in der Regel um das 20. bis 25. Lebensjahr auf und geht auf entartete, pluripotente Keimzellen zurück. Es handelt sich um einen malignen Tumor, der häufig junge Mädchen und Schwangere befällt. Er manifestiert sich im Genitalbereich. Das Dysgerminom metastasiert relativ schnell über die Lymphe; dennoch ist die Heilungschance gut.

3.2. Teratom

Teratome sind bei Frauen überwiegend gutartig, können aber sehr selten auch maligne entarten. Die Tumoren entstehen häufig in den Ovarien und entwickeln sich aus allen drei Keimblättern. Innerhalb ihrer Kapsel können sie diverse Gewebetypen (z.B. Nervengewebe, Muskelgewebe, Zähne, etc.) enthalten. In der Labordiagnostik sind unfreie Teratome AFP-positiv, reife Teratome negativ.

3.3. Chorionkarzinom

Das Chorionkarzinom kann bei der Frau als Keimzelltumor oder Trophoblasttumor auftreten. Es kommt nur sehr selten vor. Es befällt den Uterus oder die Ovarien und zeichnet sich durch eine frühe Metastasierung und eine schlechte Heilungsprognose aus.

3.4. Dottersacktumor

Der Dottersacktumor der Frau ähnelt histologisch stark dem frühen embryonalen Gewebe des Dottersacks. Er tritt meistens um das 18. Lebensjahr auf und besitzt eine ungünstige Heilungsprognose. Der wichtigste Prognosefaktor ist dabei die Resektabilität. Während bei Kleinkindern frühe Stadien meist gut resezierbar sind, ist die Prognose nach der Pubertät in der Regel schlecht (> 50 % bereits metastasiert).

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