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Gerinnungsdiagnostik

(Weitergeleitet von Gerinnungsstatus)

Synonyme: Gerinnungstest, Gerinnungsuntersuchung, Gerinnungsstatus
Englisch: coagulation diagnostics

1. Definition

Unter dem Begriff Gerinnungsdiagnostik oder Gerinnungsstatus fasst man eine Gruppe labormedizinischer Untersuchungsverfahren zusammen, welche die Blutgerinnung überprüfen. Die Gerinnungsdiagnostik dient der Erfassung erworbener oder angeborener Gerinnungsstörungen. Die entsprechenden Laborparameter bezeichnet man als Gerinnungswerte.

2. Material

Für die Bestimmung nötiges Material: EDTA-Blut, 5 ml Citratplasma

3. Parameter

3.1. Basisdiagnostik

Mit diesen Parametern werden die meisten Ursachen einer Blutungsneigung erfasst, allerdings nicht Thrombozytenfunktionsstörungen. Diese können orientierend durch die Blutungszeit überprüft werden, darüber hinaus muss eine Thrombozytenfunktionsdiagnostik veranlaßt werden.

Außerdem erfassen die Globalteste Quick und aPTT nicht den Faktor XIII, da dessen Wirkung erst nach der Gerinnselbildung einsetzt.

Ein normale Hämoglobinkonzentration schließt eine relevante Blutung nicht aus, da diese längere Zeit durch gesteigerte Erythropoese kompensiert werden kann. Bei klinischem Verdacht sollte deshalb auch die Retikulozytenzahl bestimmt werden.

Gerinnungsstörungen im Sinne einer Thrombophilie werden in diesem Schema nicht abgehandelt. Das ist die Aufgabe der Thrombophiliediagnostik.

3.2. Übersicht

Eine Übersicht über die verschiedenen Konstellationen in den Globaltests und deren mögliche Ursachen liefert die folgende Tabelle:

Quick-Wert aPTT Betroffener Abschnitt der Hämostase Mögliche Ursachen Weitere diagnostische Hinweise
vermindert verlängert

intrinsisch/extrinsisch
oder
gemeinsame Endstrecke

Vitamin-K-Mangel
Antikoagulation, z.B. mit Cumarin-Derivaten oder Thrombinhemmern
Synthesestörung bei Leberinsuffizienz pathologische Leberwerte
Verbrauchskoagulopathie Thrombozytopenie, Antithrombin erniedrigt
Hyperfibrinolyse
Fibrinogenmangel bzw. Dysfibrinogenämie
Prothrombinmangel
Parahämophilie
Faktor-X-Mangel
normal verlängert intrinsisch Antikoagulation mit unfraktioniertem Heparin oder Thrombinhemmern
Hämophilie A normale Blutungszeit
Hämophilie B normale Blutungszeit
Hemmkörperhämophilie
Willebrand-Jürgens-Syndrom verlängerte Blutungszeit
Rosenthal-Syndrom
Faktor-XII-Mangel bzw. Hageman-Syndrom keine Blutungsneigung
vermindert normal extrinsisch Faktor-VII-Mangel
normal normal Quervernetzung von Fibrin Faktor-XIII-Mangel postoperative Nachblutungen, Wundheilungsstörungen

3.3. Erweiterte Diagnostik

Weitere Laborparameter der Gerinnung sind:

4. Skript

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