Parahämophilie
Synonyme: kongenitaler Faktor-V-Mangel, Owren-Syndrom, Hypoproakzelerinämie
Definition
Die Parahämophilie ist ein seltener, autosomal-rezessiv vererbter Mangel des Gerinnungsfaktors V (Proakzelerin). Sie gehört zur Gruppe der angeborenen Koagulopathien.
Epidemiologie
Die Parahämophilie tritt mit einer Inzidenz von etwa 1:1.000.000 auf. Es besteht keine Geschlechtspräferenz.
Klinik
Abhängig vom Schweregrad kann die Parahämophilie unmittelbar postnatal, aber auch in späteren Lebensjahren manifest werden. Bei den betroffenen Patienten kommt es dann zu leichten bis schweren Blutungen. Der Umfang der Blutungen korreliert dabei mit dem Plasmapiegel von Faktor V.
Häufige klinische Symptome sind Epistaxis sowie Haut-, Schleimhaut-, Weichteil- und Gelenkblutungen. Bei chirurgischen Eingriffen, während der Entbindung und bei Traumata kommt es zu stärkeren und verlängerten Blutungen. Bei Frauen ist eine Menorrhagie möglich.
Diagnostik
- Gerinnungsdiagnostik: Faktor V ↓, PTZ ↑, aPTT ↑)
- Molekularbiologische Diagnostik
Differentialdiagnosen
- Faktor-VIII-Mangel (Hämophillie A)
- kombinierter Faktor-V- und Faktor-VIII-Mangel
Therapie
Faktor-V-Konzentrate sind zur Zeit (2021) nicht erhältlich. Die Therapie besteht aus der Gabe von Fresh Frozen Plasma (FFP).
um diese Funktion zu nutzen.