Thrombinzeit
Abkürzung: TZ
Synonyme: Plasmathrombinzeit, PTZ
Englisch: thrombin clotting time(TCT), thrombin time (TT)
Definition
Die Thrombinzeit, kurz TZ, ist ein Gerinnungstest, speziell für die Umwandlung von Fibrinogen zu Fibrin. Von der Thrombinzeit abzugrenzen ist die Prothrombinzeit.
Durchführung
Aus Blut, das durch Zugabe einer Natriumcitrat-Lösung ungerinnbar gemacht worden ist, gewinnt man durch Zentrifugation Citratplasma. Durch Zugabe von Thrombin und Calcium bildet sich nun aus Fibrinogen Fibrin (Clotting-Test).
Abhängigkeit
Die Thrombinzeit, also die Zeit von der Zugabe des Thrombins zum Citratplasma bis zur Bildung von Fibrin, ist einerseits von der Anwesenheit von Heparin, Fibrinspaltprodukten und anderen gerinnungshemmenden Substanzen abhängig, andererseits von der Konzentration von Fibrinogen. Da die plasmaeigene Thrombinbildung entfällt, entfällt auch der Einfluss aller zur Thrombinbildung erforderlichen Faktoren, die Thrombinzeit untersucht nur die Endstrecke der Gerinnung. Um eine Heparinwirkung auszuschließen, kann parallel die Reptilasezeit bestimmt werden.
Bei Patienten, die Thrombinhemmer, zum Beispiel Argatroban, einnehmen, ist die Thrombinzeit stark verlängert oder es tritt gar keine messbare Gerinnselbildung mehr auf. In abgewandelter Form als sogenannte "verdünnte Thrombinzeit" (diluted thrombin time, DTT) kann die Thrombinzeit zur Gerinnungskontrolle bei dieser Medikamentengruppe eingesetzt werden. Dabei wird das Patientenplasma mit Normalplasma verdünnt, um die Gerinnungshemmung abzuschwächen.
Material
Für die Untersuchung werden 5 ml Citratplasma benötigt.
Bei der Blutabnahme ist es wichtig, das Blutentnahmeröhrchen vollständig aufzuziehen, da anderenfalls falsch niedrige Werte detektiert werden.
Referenzwert
- 15 bis 35 Sekunden
Der Referenzwert ist methodenabhängig.
Interpretation
Eine Verlängerung der Thrombinzeit kann durch folgende Ursachen ausgelöst sein:
- Medikamentös:
- Fibrinogenmangel z.B. bei:
- Neugeborenen in den ersten Lebenswochen
- Afibrinogenämie
- Verbrauchskoagulopathie
- Hypoalbuminämie (z.B. beim nephrotischen Syndrom)
- Plasmozytom
- Kollagenosen
- Leberzirrhose
- Hyperfibrinolyse
Quellen
- Laborlexikon.de, abgerufen am 16.04.2021