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Synonyme: Blutungsneigung, Gerinnungsstörung
Englisch: hemorrhagic diathesis
Als hämorrhagische Diathesen werden Gerinnungsstörungen mit erhöhter Blutungsneigung bezeichnet.
Die hämorrhagischen Diathesen können nach den zugrundeliegenden Pathomechanismen in 4 Hauptgruppen eingeteilt werden.
Die hämorrhagischen Diathesen äußern sich symptomatisch durch eine erhöhte Blutungsneigung, wobei Blutungen entweder zu lang oder zu stark sind oder aus inadäquatem Anlass entstehen.
Bei der Differentialdiagnose der hämorrhagischen Diathesen ermöglicht die Form und Lokalisation von Blutungen bereits die Formulierung von Verdachtsdiagnosen. Der gezielten Anamnese und körperlichen Untersuchung ist bei der Differentialdiagnose daher eine sehr hohe Bedeutung zuzumessen.
Hämophiler Blutuungstyp:
Petechialer Blutungstyp:
Bei Auftreten eines gemischten Bildes aus großflächigen Hämatomen und Petechien ist an eine kombinierte Gerinnungsstörung zu denken.
Hämostase | Physiologie | Störung | Blutungstyp |
---|---|---|---|
Blutstillung | Thrombozytenaggregation | Thrombopenie | petechial |
Vasokonstriktion | Vasopathie | ||
Blutgerinnung | Fibrinpolymerisation | Koagulopathien | hämophil |
Bei Verdacht auf eine hämorrhagische Diathese ist als Grundlage für weiterführende Diagnostik ein Gerinnungsstatus zu erheben. Bestimmt werden hierbei:
Bei entsprechendem klinischem Verdacht können zur weiteren Klärung Bestimmungen der Einzelfaktoren oder gerinnungsphysiologische Tests in Speziallaboren angefordert werden (z.B. Faktor XIII, der in keinem der Globaltests abgebildet wird, oder Thrombozytenfunktionsdiagnostik).
Tags: Bluter, Blutgerinnung, Blutung, D65, D66, D67, D68, D69, Gerinnungsstörung
Fachgebiete: Diagnostik, Hämostaseologie, Labormedizin
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Erste Maßnahmen bei Verdacht auf virales hämorrhagisches Fieber (Schema)
Robert Koch-Institut
11.08.2014