Efbemalenograstim alfa
Handelsname: Ryzneuta®
Synonym: Efbemalenograstim alfa-vuxw
Englisch: efbemalenograstim alfa
Definition
Efbemalenograstim alfa ist ein langwirksamer Granulozyten-koloniestimulierender Faktor (G-CSF). Er wird als Arzneimittel bei Chemotherapie-induzierter Neutropenie eingesetzt.
Chemie
Efbemalenograstim alfa ist ein rekombinant hergestellter Proteinarzneistoff. Es ist ein Fusionsprotein aus dem humanen Granulozyten-koloniestimulierendem Faktor und dem Fc-Teil eines Antikörpers. Letzterer verlängert die Halbwertszeit des Medikaments.
Wirkmechanismus
Efbemalenograstim alfa entspricht dem humanen Granulozyten-koloniestimulierendem Faktor. Als solcher regt es die Produktion und Freisetzung neutrophiler Granulozyten im Knochenmark an und wirkt der Chemotherapie-induzierten Neutropenie entgegen.
Pharmakokinetik
Maximale Plasmaspiegel werden 36 Stunden nach subkutaner Injektion erreicht. Die Verstoffwechselung erfolgt proteolytisch. Die Eliminationshalbwertszeit liegt zwischen 19 und 84 Stunden. Die große Schwankungsbreite ist durch einen selbstregulierenden Clearance-Mechanismus zu erklären, bei dem die Elimination mit zunehmender Granulozytenzahl zunimmt.[1]
Indikation
- Verkürzung der Dauer von Neutropenien und Verminderung der Häufigkeit von neutropenischem Fieber bei erwachsenen Patienten mit malignen Tumoren (ausgenommen von CML und myelodysplastischem Syndrom), die mit einer zytotoxischen Chemotherapie behandelt werden.[1]
Darreichungsform
Efbemalenograstim alfa ist als Injektionslösung erhältlich.
Dosierung
Die empfohlene Dosierung beträgt 20 mg frühestens 24 Stunden nach Gabe der zytotoxischen Chemotherapie. Die Anwendung erfolgt subkutan.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören u.a.:
- interstitielle Lungenerkrankungen, akutes Atemnotsyndrom (ARDS); Husten, Atemnot
- Glomerulonephritis
- Kapillarlecksyndrom
- Hypotonie, Ödeme
- Splenomegalie, Milzruptur
- Thrombozytopenie, Anämie
- Sichelzellkrisen bei vorliegender Sichelzellanämie
- Leukozytose
- Überempfindlichkeitsreaktionen, Allergie
- Stevens-Johnson-Syndrom
- Aortitis
- myelodysplastisches Syndrom, akute myeloische Leukämie
- Hyperglykämie, Inappetenz
- Schwindel, Dysgeusie, Muskelkrämpfe, periphere Neuropathie, Schlafstörungen
- Tachykardie, Palpitationen
- Vaskulitis, Hitzewallungen
- Lungenödem, Epistaxis, Schmerzen im Mund-Rachenbereich
- Übelkeit, Durchfall, Erbrechen
- Stomatitis, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Abdominalschmerzen, Dysphagie
- Haarausfall, Nesselsucht, allergische Dermatitis, Hautausschlag, Dermatitis, Erythem, makulopapulöser Hautausschlag, Pruritus, Ekzem, trockene Haut, Angioödem
- Knochenschmerzen, Rückenschmerzen, Arthralgie, Gliederschmerzen, Myalgie
- Asthenie, Erschöpfung, Pyrexie, Schüttelfrost
- erhöhte Werte an ALAT, AST, γ-GT[1]
Wechselwirkungen
- Bei gleichzeitiger Gabe mit der Chemotherapie wird die myelosuppressive Wirkung der Chemotherapie verstärkt, da die schnell proliferierenden myeloischen Zellen empfindlicher reagieren. Aus diesem Grund wird Efbemalenograstim alfa erst 24 Stunden nach der Therapie verabreicht.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
Da G-CSF das Wachstum myeloischer Zellen fördert, sollte das Arzneimittel aus Vorsichtsgründen z.B. bei chronischer myeloischer Leukämie, akuter myeloischer Leukämie und myelodysplastischem Syndrom nicht eingesetzt werden.