Brennnessel
Synonyme: Donnernessel, Nessel, Nettel, Hanfnessel, Tausendnessel u.a.
Pharmazeutische Droge: Urtica dioica
Handelsnamen: Combudoron®, Prostaherb®N, Rheuma-Hek® u.a.
Englisch: nettle
Definition
Die Brennnessel gehört zur Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae). Die in der Brennnessel enthaltenen Wirkstoffe werden in der Medizin als Antirheumatikum, Diuretikum sowie Prostatamittel eingesetzt.
Hintergrund
Die Brennnessel ist eine krautige Pflanze, die in Europa beheimatet ist und fast überall vorkommt. Die Brennhaare auf den Blättern lösen bei Berührung ein Brennen aus. In der Naturheilkunde finden das Kraut, die Samen und die Wurzel Verwendung. In der Volksmedizin kommt die Heilpflanze traditionell zur Anregung des Stoffwechsels und zur Entschlackung zum Einsatz.
Wirkstoffe
Zu den Hauptkomponenten gehören Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Eisen und Silizium, Flavonoide, Gerbstoffe, Histamin, Serotonin, Acetylcholin, Chlorophyll sowie phenolische Carbonsäuren.
Wirkung
Dem Naturheilmittel werden u.a. antiinflammatorische, adstringierende und diuretische Eigenschaften zugeschrieben. Die diuretische Wirkung kann auf einem hohen Kaliumgehalt beruhen. Außerdem soll die Brennnessel stoffwechselfördernd, blutreinigend sowie blutstillend wirken. Die Wirkungen sind jedoch wissenschaftlich nicht nachgewiesen.
Indikationen
Die Brennnessel wird im Rahmen der anthroposophischen Therapie bei folgenden Indikationen verabreicht:
- chronische Gelenkerkrankungen, Rheuma
- Störungen der Funktion von Pankreas und Gallenwegen
- gastrointestinale Störungen
- Zyklusstörungen
- Erkrankungen von Blase und Harnwegen, Miktionsstörungen bei benigner Prostatahyperplasie Stadium I-II
- Sonnenbrand, Verbrennungen
- Insektenstiche.
Applikationsformen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Anstieg von Bilirubin und Transaminasen, Hepatitis
- Hypertonie
- erhöhter Harndrang
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, abdominale Schmerzen
- allergische Hautreaktionen: Pustula, Pruritus, Urtikaria, Exanthem
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Herz- und Nierenerkrankungen, Ödeme
- Lebererkrankungen
- Ekzeme sowie offene, eiternde oder nässende Wunden
- Schwangerschaft und Stillzeit aufgrund mangelnder Untersuchungen
- Säuglinge, Kinder und Jugendliche aufgrund mangelnder Untersuchungen
Die Anwendung bei alkoholsüchtigen Patienten ist kontraindiziert.
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