Pustel
von lateinisch: pus - Eiter
Synonyme: Pustula, Eiterbläschen, Wimmerl (bay.), Pickel (ugs.)
Englisch: pustule, pimple
Definition
Eine Pustel ist ein mit Eiter (Pus) gefülltes, rundliches Bläschen (Vesikel), das halbkugelig bis flach erhaben ist. Eine Sonderform stellen subkorneale Pusteln dar, die sternförmig auslaufen können. Die Pustel zählt zu den Primäreffloreszenzen.
Einteilung
- Primäre Pusteln: mit Eiter gefüllte Hohlräume (steril), z.B. bei Psoriasis pustulosa, Morbus Behcet
- Sekundäre Pusteln: Eintrübung von primär serösem Inhalt einer Blase oder eines Bläschens durch Besiedlung mit Erregern, z.B. bei Impetigo contagiosa, bakterieller Follikulitis
Histologie
Die Pustel stellt sich mikroskopisch als kleine intra- oder subepidermale Gewebsnekrose mit zentraler Einschmelzung dar. Im Zentrum befinden sich untergegangene Epithelzellen, Hornlamellen und zahlreiche neutrophile Granulozyten. Der Randbereich ist als Ausdruck einer Entzündungsreaktion ebenfalls durch eine granulozytäre Infiltration gekennzeichnet. Meist treten sie an Haarfollikeln, d.h. als follikuläre Pusteln auf.
Mikrobiologie
Der Inhalt einer Pustel kann Bakterien enthalten, aber auch keimfrei sein. Die Erreger können ggf. durch einen Abstrich mit anschließender Kultivierung identifiziert werden.
Vorkommen
Pusteln kommen bei einer Vielzahl verschiedener Hauterkrankungen sowie Systemerkrankungen vor, z.B. bei
- Follikulitis
- Acne vulgaris
- Impetigo contagiosa
- Psoriasis pustulosa
- Varizellen
- Neonataler zephaler Pustulose
- Skabies
- Whirlpool-Dermatitis
Therapie
Die Therapie ist abhängig von der Ursache. Triviale Pusteln bilden sich meist innerhalb weniger Tage unter Entwicklung einer Kruste zurück.
Medizingeschichte
Aus der klassischen Medizin stammt der lateinische Satz: "Vesicula, quae pus fert est pustula.", zu deutsch: "Ein Bläschen, das Eiter trägt, ist eine Pustel."
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